In den USA wird am Montag die erste Hinrichtung auf Bundesebene seit 17 Jahren vollzogen. Daran soll auch die Corona-Pandemie nichts ändern, entschied das Berufsgericht.

Washington - Die erste Hinrichtung auf Bundesebene seit 17 Jahren kann in den USA am Montag wie geplant stattfinden. Das Berufungsgericht des 7. Bezirks kippte am Sonntag ein Urteil eines untergeordneten Gerichts, das die Hinrichtung wegen der Coronavirus-Pandemie vorerst stoppen wollte. Der Verurteilte sollte am Montag per Giftspritze in einem Bundesgefängnis im Bundesstaat Indiana hingerichtet werden.

 

Er hatte 1996 den Waffenhändler William Mueller, dessen Frau Nancy und ihre achtjährige Tochter Sarah Powell getötet. Die Angehörigen hoffen, dass die Todesstrafe für den Verurteilten in lebenslange Haft umgewandelt wird. Sie wollten vor den Supreme Court, den obersten Gerichtshof der USA, ziehen.

Hinrichtung war vorerst gestoppt worden

Am Freitag hatte Richterin Jane Magnus-Stinson die Hinrichtung vorerst gestoppt, da die Familie der Opfer Bedenken wegen der Coronavirus-Pandemie geäußert hatte. Die Angehörigen hatten argumentiert, für die Hinrichtung Tausende Kilometer weit reisen zu müssen, wozu derzeit nicht geraten würde. In dem kleinen Raum, wo die Hinrichtung verfolgt werden kann, sei Abstand halten zudem nicht möglich. Dies würde die Angehörigen Risiken aussetzen. Dem Berufungsgericht zufolge gibt es aber keine legale Basis für diese Argumentation.

Das Justizministerium hatte argumentiert, dass die Bedenken der Angehörigen der Opfer nicht schwerer wögen, als das Interesse der Öffentlichkeit, das Urteil zu vollstrecken. Zwar wurde eine Person, die an den Vorbereitungen für die Hinrichtung beteiligt war, positiv auf das Coronavirus getestet. Sie war aber nicht in der Hinrichtungskammer oder mit jemandem dort in Kontakt gewesen.