Die Wahlbeteiligung ist eher gering ausgefallen, aber die Rathauschefs von Vaihingen/Enz und Erligheim dürfen weitermachen.
Vaihingen/Erligheim - Die Resultate sind wenig überraschend: Der Vaihinger Oberbürgermeister Gerd Maisch und der Erligheimer Bürgermeister Rainer Schäuffele haben die gestrigen Wahlen gewonnen; Maisch erhielt 94,8 Prozent und Schäuffele 92 Prozent der Stimmen. Beide haben damit grünes Licht für eine zweite Amtszeit bekommen. Sowohl Schäuffele als auch Maisch sind in ihren Kommunen erstmals 2006 gewählt worden. Aber beide waren diesmal auch ohne ernstzunehmende Konkurrenz ins Rennen gegangen. Was sich vor allem in der Großen Kreisstadt als Manko erwies: Hier waren nur 19 Prozent der Wahlberechtigten an die Urne gegangen, in Erligheim waren es 43 Prozent.
In der 2700 Einwohner zählenden Gemeinde Erligheim hatten sich Heiko Gold von der Gruppierung „Nein-Idee“ und der Dauerkandidat Ulrich Raisch auf die Liste setzen lassen. Beide erhielten jeweils 23 Stimmen (und damit einen Anteil von 2,4 Prozent). Rainer Schäuffele bekam 874 Stimmen. In Vaihingen dagegen hatte es niemand gewagt, gegen den Amtsinhaber zu kandidieren. Was wenig verwunderte, hatte doch schon zu Jahresbeginn die Mehrheit der Stadträte verlauten lassen, Maisch sitze fest im Sattel, er habe seinen Laden fest im Griff.
Radwegekonzept hat Vorrang
Die geringe Wahlbeteiligung sei für ihn ein Wermutstropfen, sagte Maisch. Da es eine große Nachfrage nach Briefwahlunterlagen gegeben hatte, habe er mit einer deutlich höheren Resonanz gerechnet: 1175 Bürger hatten ihren Wahlschein per Post abgegeben. Doch am Ende waren nur 4214 der insgesamt 22 027 möglichen Stimmen abgegeben worden. „Vielleicht war auch einfach nur das Wetter an diesem Sonntag zu gut“, meinte Maisch.
Davon unbeeindruckt werde er nun mit vollem Elan in die zweite Amtszeit starten und vor allem zwei wichtige Projekte vorantreiben. „Das ist zum einen das Radwegekonzept.“ Nachdem inzwischen geklärt sei, dass die alte Trasse der Württembergischen Eisenbahngesellschaft (WEG) auf Jahrzehnte hinaus nicht wiederbelebt werde, sei das Gelände offen für eine neue Nutzung. Maisch, der der in Vaihingen schon lange diskutierten Idee anfänglich kritisch gegenüberstand, ist inzwischen zu einem ihrer stärksten Verfechter geworden: „Diese Trasse führt mitten ins Zentrum hinein“, sagt er, „das bringt was für die Stadt.“
Ein weiteres Großthema sei ein neues Sportzentrum. „Wollen wir eine neue Halle oder nicht? Und wenn ja, wo?“, sagt Maisch. Diese Fragen müssten demnächst beantwortet werden. „Außerdem stehen weiterhin Daueraufgaben wie die Kinderbetreuung auf der Tagesordnung.“