Rebecca-Star Valerie Link hat jungen Schauspielschülern von ihrem Alltag als Musicaldarstellerin berichtet.

Vaihingen - Dass auf einer Bühne mal etwas schief gehen kann, wissen wohl alle Künstler. Als die Kinder der Jungen Akademie mit einer Kostprobe ihres Könnens, einem Medley, die Musicaldarstellerin Valerie Link begrüßen wollten, streikte zumindest für kurze Zeit die Technik. „Das passiert uns auch manchmal“, beruhigte Link die Kinder. Die Sängerin und Schauspielerin war am vergangenen Mittwoch nach Vaihingen gekommen, um den Nachwuchskünstlern etwas über ihren Berufsalltag zu erzählen.

 

Valerie Link spielt derzeit die weibliche Hauptrolle im Musical Rebecca, das im SI-Centrum zu sehen ist. Die Vaihinger Gesangs- und Schauspielschüler versuchen sich momentan an einem Musiktheater. Noch bis Sonntag führen 36 Kinder zwischen sechs und 15 Jahren das Abenteuermusical Marco Polo auf. Die kleinen Sänger und Schauspieler stellten fest, dass sich die Arbeit einer professionellen Musicaldarstellerin gar nicht so sehr von ihrer eigenen unterscheidet. Als Link den Kindern erklärte, mit welcher Übung sie sich einsingt, rief es im Chor: „Das machen wir auch immer so!“

Seit elf Jahren ist die gebürtige Freiburgerin Musicaldarstellerin. Wie sie zu diesem Beruf gekommen sei, wollte eines der Kinder wissen. Sie habe schon in der Schule an Theaterprojekten teilgenommen, erzählte Link. Mit 16 Jahren habe sie dann beschlossen, Musicaldarstellerin zu werden. Ihre Ausbildung absolvierte Link an der Stage School in Hamburg. Aufgeregt sei sie manchmal immer noch. „Aber ein bisschen Lampenfieber gehört dazu“, sagt Link und verrät, dass sie vor einem Auftritt auch schon mal mit einer Tasse Schlaf- und Nerventee gegen die Nervosität ankämpft.

„Manchmal geht es einem nicht so gut, das darf man dann aber nicht zeigen“

Die 33-jährige stand in ihrer Karriere bereits für Mozart, Mamma Mia!, Les Misérables und Wicked auf der Bühne. „Und welches Musical hat Ihnen am besten gefallen?“, wollte Max wissen. „Jedes Stück hat seinen eigenen Reiz“, antwortete Link. Aber gerne erinnere sich an ihr erstes Engagement bei Mozart. Dort habe sie zum ersten Mal erfahren, was es heißt, professionelle Bühnendarstellerin zu sein. Leah interessierte, welche Rollen Valerie Link am liebsten spielt. Da musste die Schauspielerin nicht lange überlegen: „Das, was ich selbst nicht bin.“

„Freuen Sie sich jeden Tag darauf, zu spielen oder haben Sie an manchen Tagen auch keine Lust?“, fragte Alex. „Manchmal geht es einem nicht so gut, das darf man dann aber nicht zeigen“, weiß Link aus eigener Erfahrung. Der Rebecca-Star erzählte den Kindern auch von den Schattenseiten des Lebens einer Musicaldarstellerin: „Man muss jedes Jahr in eine andere Stadt ziehen.“ Deshalb bejahte Link die Frage, ob sie sich vorstellen könne, irgendwann einen anderen Beruf zu ergreifen. Valerie Link bereut ihre Berufswahl dennoch nicht. Auf Laras Frage, was ihr denn am meisten Spaß mache, antwortete sie: „Dass man so viele Menschen glücklich machen kann.“

Das hat der Musical-Star auch bei den Nachwuchsdarstellern der Jungen Akademie geschafft – nicht zuletzt mit ihrer spontanen Darbietung des Rebbeca-Stücks „Ich hab geträumt von Manderley“. Auch Link hat der Besuch bei den Kinder gefallen: „Es ist toll zu sehen, wie begeistert sie sind und wie viel Freude in ihrer Arbeit steckt.“ Bevor Valerie Link zur nächsten Abendvorstellung eilen musste, nahm sie sich aber noch Zeit, um die Autogrammwünsche der kleinen Schauspieler und Sänger zu erfüllen.