Obwohl der Winter mild ist, sind die Kröten noch nicht zu den Laichgebieten aufgebrochen. Doch die freiwilligen Helfer machen sich bereit für die Rettungsaktion.

Vaihingen/Sindelfingen - Noch ruhen sie in Erdhöhlen, unter Steinen und zwischen Wurzeln. Aber schon bald kann es ganz anders aussehen. Temperaturen um die fünf Grad Celsius lassen Kröten und Frösche aktiv werden. Erwachen sie aus ihrer Winterruhe, beginnen sie zu den Laichgebieten aufzubrechen. Auf ihrem Weg überqueren die Amphibien auch befahrene Straßen. Dies stellt den Naturschutzbund (Nabu) Stuttgart und weitere Amphibienhelfer jedes Jahr erneut vor eine Herausforderung.

 

Der Nabu sucht wieder nach Freiwilligen, die von Februar bis Mai beim Einsammeln der Tiere helfen. Auch Gerhard Widmaier, der als Ehrenamtlicher seit mehreren Jahren eine Sammelaktion in der Umgebung der Hinterlinger Seen an der alten B 14 leitet, ist dabei wieder seine diesjährige Helfer-Gruppe zusammenzustellen.

Im vergangenen Jahr konnten 892 Amphibien entlang der Straße gerettet werden. Das sei das beste Ergebnis seit sieben Jahren, sagt Widmaier. Die neuralgischen Punkte seien größtenteils mit Amphibienschutzzäunen abgegrenzt, um die Überquerung der alten B 14 zu verhindern. Entlang der Zäune sind Auffangeimer eingegraben, in welche die Tiere fallen und dann von Helfern über die Straße gebracht werden. Die Amphibien werden abends von mindestens zwei Personen transportiert, auch aus Sicherheitsgründen, wie Gerhard Widmaier anmerkt. Morgens reiche dann auch ein Freiwilliger. Der Zeitaufwand betrage ein bis zwei Stunden. Immer noch gibt es Stellen, an denen sich keine Zäune oder Auffangrinnen befinden. Widmaier bemüht sich deshalb mit Architekten und dem Landratsamt nach einer dauerhaften Lösung in diesem Bereich.

Nicht nur in Vaihingen, auch in Möhringen wird ein wachsames Auge auf wandernde Kröten geworfen – etwa am Onstmettinger Weg. Trotz der wenig winterlichen Temperaturen sind dort die Amphibien noch nicht unterwegs. „Ab der ersten Kröte geht es los“, weiß die SPD-Bezirksbeirätin Ingrid Schulte nur zu gut, die seit Jahren Kröten und Co. über die Straße hilft.