Der Vorstand des Verbunds Vaihinger Fachgeschäfte (VVF) hat das Fest abgesagt. Aufwand und Risiko wären wegen Corona zu groß gewesen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Vor wenigen Wochen hat es noch ein bisschen Hoffnung gegeben. Damals wollte sich Ingo Vögele, der Sprecher des Verbunds Vaihinger Fachgeschäfte (VVF), noch nicht festlegen, ob der Vaihinger Herbst in diesem Jahr stattfindet oder aber wegen der noch immer anhaltenden Pandemie wieder abgesagt wird. Nun ist die Entscheidung gefallen. „Schweren Herzens haben wir im Vorstand beschlossen, den am 17./18./19. September geplanten Vaihinger Herbst abzusagen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

 

Diese Entscheidung sei nicht leicht gefallen. „Wir haben bis zum letzten Moment gewartet“, heißt es in der E-Mail. Auch das Risiko, dass man dann mit nur noch kurzer Planungsphase eine sehr sportliche Vorbereitung hätte hinlegen müssen, sei man gerne eingegangen. Jedoch hätten sich die noch vor Kurzem sehr vielversprechenden Perspektiven in den vergangenen Tagen wieder stark verschlechtert. Der Inzidenzwert steige wieder, und insbesondere nach den Sommerferien beziehungsweise nach der Rückkehr vieler Menschen aus dem Urlaub sei mit einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen zu rechnen. Hinzu kommen die rechtlichen Rahmenbedingungen. Gemäß der aktuellen Landesverordnung wäre der Verbund Vaihinger Fachgeschäfte gezwungen, die Besucherzahl zu kontrollieren, sowie Abstände und Maskenpflicht oder aber die Einhaltung der 3G-Regel zu überwachen. Der Vorstand listet auf, was das bedeutet hätte: „Eine Begrenzung der Veranstaltungsfläche, eine Begrenzung bei den Ausstellern, eine Begrenzung der Besucherzahlen, eine Bestuhlung mit Sicherheitsabstand, Sicherheitskräfte, die diesen Abstand und das Tragen von Schutzmasken überwachen, das Aufstellen von Desinfektionsspendern und noch viel mehr – all das ist für uns organisatorisch und wirtschaftlich nicht leistbar“, heißt es in der Pressemitteilung. Das gesamte Gelände hätte eingezäunt und die Besucherströme hätten von „Heerscharen von Ordnern“ gelenkt werden müssen.

„Kultur To Go“ war ein voller Erfolg

Indes war die Veranstaltung „Kultur To Go“ am vergangenen Wochenende, federführend organisiert vom Heimatring, ein großer Erfolg. Doch sie sei eine „einzigartige Ausnahme“ gewesen, die sich der Vorstand des VVF natürlich genau angeschaut habe. Das Konzept habe deshalb so gut funktioniert, weil es keine Stände von Ausstellern und Gastronomen gegeben habe, keine Sitzgelegenheiten und jede Menge Ordner. „Die Veranstaltung war durch sechs weit voneinander liegenden Bühnen räumlich entzerrt. Wir freuen uns, wenn dieses Konzept eine Fortsetzung erfährt – können und wollen es allerdings nicht kopieren“, betont der Verbund.

Die Mission des VVF

Die Mission des VVF sei es, die Vaihinger Mitte zu beleben, Frequenz für die Gastronomen, Händler und teilnehmenden Aussteller zu schaffen. „Diese hohe lokale Frequenz ist aber nun gerade das, was unter Pandemie-Bedingungen schwierig ist“, heißt es in der E-Mail. Letztendlich habe der VVF auch eine hohe Verantwortung für die Gesundheit aller Beteiligten, und der Vorstand hafte dafür obendrein persönlich. „Daher wollen wir – von der Tatsache, dass wir aller Voraussicht nach keine Genehmigung erhalten würden, einmal völlig abgesehen – jedes unnötige Risiko vermeiden“, so das Fazit.