Der Hochschulcampus in Stuttgart-Vaihingen platzt aus allen Nähten. Der Masterplan 2030 soll die Eckpunkte für die weitere Bebauung und eine Belebung des Areals skizzieren.

Stuttgart - Die Hochschulen und Forschungseinrichtungen auf dem Vaihinger Campus platzen aus allen Nähten. Die Zahl der Studierenden hat stark zugenommen. Und die Uni Stuttgart hätte gern weitere Flächen, um bisher verstreut in der Innenstadt liegende Institute zu bündeln. „Wir haben ungefähr einen Bedarf von 60 000 Quadratmetern, allein durch Verlagerungen“, so Ressel. Deshalb wird nun an einem einrichtungsübergreifenden Masterplan 2030 getüftelt. Er soll das Rahmenkonzept für die Erweiterung und Nachverdichtung, aber auch für eine sukzessive inhaltliche und städtebauliche Weiterentwicklung des Vaihinger Campus liefern. Das Unibauamt koordiniert das Vorhaben, an dem neben der Stadt auch die Uni Stuttgart, die Hochschule der Medien (HdM), die Fraunhofer Gesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt beteiligt sind.

 

Areal soll urbaneren Charakter bekommen

Es gehe nicht nur um Neubauten und Sanierungen, sondern auch „um städtebauliche Strukturen, die einen etwas urbaneren Charakter erzeugen“, sagt Sybille Müller, die Leiterin des Unibauamts. Also auch darum, wie man „mehr Leben“ auf den Campus bekommt. Zwar erbringt die Uni Stuttgart in Vaihingen laut Unirektor Wolfram Ressel inzwischen 75 Prozent ihrer gesamten Lehrleistung und erwirtschaftet dort 90 Prozent der Drittmittel. Und an der HdM sind die Studentenzahlen von 1300 im Jahr 1998 auf mittlerweile 4500 gestiegen. Trotzdem ist auf dem Areal, das so groß wie ein Stadtteil ist, außerhalb der Pausen- und Pendelzeiten wenig los. Kneipen sind dort Mangelware. Das könnte sich mittelfristig ändern.

Konkret wird darüber nachgedacht, wie das Birkhof-Areal südlich der Nobelstraße als Erweiterungsfläche genutzt werden kann. Dort, aber auch im Rahmen von Sanierungen auf dem bisherigen Campus, sollen „attraktivere Erdgeschossflächen“ entstehen, so Müller. Man denke an „Lernwelten“, also Räume zum Arbeiten, aber auch an eine Bibliothek oder Cafeteria. Auch der Platz oberhalb der S-Bahn-Haltestelle „Universität“ soll belebt werden.