Valentinstag in Stuttgart Zwölf Euro für eine rote Rose?
Rund um den 14. Februar werden Schnittblumen in der Regel wesentlich teurer. Vor allem rote Rosen aus den Niederlanden sind von erheblichen Preissteigerungen betroffen.
Rund um den 14. Februar werden Schnittblumen in der Regel wesentlich teurer. Vor allem rote Rosen aus den Niederlanden sind von erheblichen Preissteigerungen betroffen.
Eine rote Rose als Zeichen der Zuneigung, Verbundenheit und Liebe? Die Königin unter den Blumen zu verschenken, ist ein Klassiker am Valentinstag, sagt der Fachverband Deutscher Floristen. Doch gerade rund um den 14. Februar müssen die Kunden tiefer in die Tasche greifen. Im Blumenladen in der Olgastraße kostet eine rote Rose in dieser Woche zum Beispiel zwischen acht und zwölf Euro, sagt die Floristin Laura Schreiber. Im Normalfall liegt der Preis bei fünf Euro. Wem die Farbe der Rose egal ist, der kann auch am Valentinstag für vier bis fünf Euro fündig werden.
„Wir beziehen unsere Blumen vom Großmarkt in Stuttgart. Dass die Preise rund um den Valentinstag anziehen, ist leider nichts Neues“, sagt Schreiber. Diese Erfahrung hat man auch bei Blumen Ondracek im Stuttgarter Westen gemacht. Die Eigentümerin ist seit rund 40 Jahren im Geschäft. „Aber dieses Jahr sind die Preise enorm“, sagt sie verärgert. Ihre Blumen kommen direkt aus Holland und sind seit Weihnachten um ein Drittel bis die Hälfte teurer als zuvor. „Dass wir mehr verlangen müssen, liegt nicht an mir. Es sind die hohen Einkaufspreise.“ Eigentlich müsste sie rund sieben Euro für eine rote Rose verlangen. „Aber das kann ich unseren Kundinnen und Kunden nicht antun.“
Laut der Agrarmarkt Informationsgesellschaft mbH geben die Deutschen in der Woche um den 14. Februar durchschnittlich doppelt so viel Geld für Schnittblumen aus wie in einer normalen Woche. Insgesamt hätten Verbraucher im vergangenen Jahr im Durchschnitt knapp 36 Euro für Schnittblumen ausgegeben.
Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg verzeichnet weitere Zahlen: Von Januar bis November 2023 sind rund 250 Millionen Schnittblumen im Wert von fast 94,5 Millionen Euro in Baden-Württemberg eingeführt worden. Das entspricht etwa 22 Blumen pro Kopf. Mit 225 Millionen importierten Schnittblumen kam der Großteil (90,5 Prozent) aus den Niederlanden. Dahinter folgten die Herkunftsländer Kenia mit 16,9 Millionen (6,8 Prozent) und Italien mit 3,7 Millionen (1,5 Prozent). Dabei erfreuen sich Rosen besonderer Beliebtheit: Rund 83,7 Millionen Rosen im Wert von mehr als 26,8 Millionen Euro kamen ins Land. Das entspricht einem Anteil von 33,7 Prozent aller importierten Schnittblumen und ergibt über sieben Rosen pro Kopf in Baden-Württemberg.
Zum Vergleich: Bundesweit wurden im Zeitraum Januar bis November 2023 über vier Milliarden Schnittblumen im Wert von fast 1,1 Milliarden Euro importiert, darunter mehr als 1,1 Milliarden Rosen im Wert von 269,3 Millionen Euro.
Obwohl die Rose sich weiterhin großer Beliebtheit erfreut, sieht der Fachverband Deutscher Floristen aber auch den Trend, dass am Valentinstag immer mehr Menschen zu Blüten-Arrangements greifen, die individueller und persönlicher wirken. Das seien zum Beispiel Sträuße in den Lieblingsfarben der Beschenkten, frühlingshafte Bouquets, die Zuversicht und Optimismus ausdrücken, oder auch Sträuße, die individuelle Botschaften übermitteln. Eine Blume, die die Initialen der geliebten Person trägt oder eine handgeschriebene Karte machten das florale Geschenk noch persönlicher und einzigartiger.