Vandalismus auf den Fildern Wer zahlt, wenn der Autospiegel demoliert wird?

Offenbar arbeiten sich viele Frustrierte an den Autospiegeln fremder Leute ab. Die Polizei meldet immer wieder Vandalismus an geparkten Fahrzeugen. So auch nach Ostern für Leinfelden-Echterdingen und kurz vorher für Stuttgart-Sillenbuch. Was steckt dahinter?
Filder - Neun abgetretene Spielgel waren es am Osterwochenende in Leinfelden-Echterdingen, elf Mitte April in Sillenbuch – um nur die jüngeren Beispiele von Vandalismus an geparkten Fahrzeugen auf den Fildern zu nennen. Häufen sich die Zerstörungen von Außenspiegeln? Und wer zahlt den Schaden eigentlich?
Stellt die Polizei eine Häufung bei zerstörten Autospiegeln fest?
Das ist offenbar schwer zu sagen. Laut dem Polizeipräsidium Reutlingen – zuständig für Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt – werden Spiegel-Zerstörungen nicht gesondert registriert, sondern unter Autobeschädigungen zusammengefasst, wie der Sprecher Michael Schaal mitteilt. Was diese betreffe, registriere die Polizei allerdings keinen Anstieg in L.-E. und Filderstadt. Der Sprecher der Stuttgarter Polizei, Martin Schautz, äußert sich ganz ähnlich. „Solche Häufungen kommen immer mal wieder vor, die Taten müssen aber nicht zusammenhängen.“
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Täter geschnappt werden?
„Das Entdeckungsrisiko ist gar nicht so klein“, sagt Schautz. Immerhin mache es ja gehörigen Lärm, wenn jemand gegen einen Außenspiegel tritt oder schlägt. Ansonsten sei die Polizei freilich auf Spuren oder Zeugenhinweise angewiesen. Im Echterdinger Fall vom Osterwochenende, als dort an vier verschiedenen Straßen Autos demoliert worden sind, hat die Polizei Spuren sichern können. Michael Schaal bittet um Verständnis, „dass ich nicht konkreter auf die Art der gesicherten Spuren eingehen möchte“.
Geht die Polizei davon aus, dass das vor allem Jugendliche sind?
Nein, das wäre ein Vorurteil. „Die Taten können genauso gut von Heranwachsenden oder Erwachsenen begangen worden sein“, sagt Schaal vom Polizeipräsidium Reutlingen. „Meistens sind die Täter betrunken.“ Sein Kollege aus Stuttgart, Martin Schautz, bestätigt dies. „Vermutlich sind es Leute, die sehr gefrustet sind, warum auch immer.“ Konkret kann er sich an einen Fall erinnern, wo ein Mann offenbar viel Geld im Spielcasino verzockt hat. Draußen auf der Straße habe er dann aus Wut einen Autospiegel abgetreten. Blöd für ihn: Eine Polizeistreife fuhr gerade vorbei.
Wer trägt die Kosten?
Das kaputte Glas zahlt die Teilkasko, erklärt eine Sprecherin der WGV-Versicherung aus Stuttgart. Kann es nicht separat ausgetauscht werden, werde ausnahmsweise der ganze Spiegel bezahlt. Bei Vollkasko werde übrigens automatisch der gesamte Spiegel auf Kosten der Versicherung ersetzt. Über Vollkasko sind zudem auch andere Schäden – wie von Unbekannten verursachte Kratzer im Autolack – abgedeckt. Bei allen Erstattungen müsse allerdings die vereinbarte Selbstbeteiligung berücksichtigt werden, diese liege meist bei 150 Euro.
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