Im Kulturzentrum in Ludwigsburg werden die öffentlichen Toiletten verstopft und stark verunreinigt. Die Stadt reagiert mit einem Warnhinweis – vorerst.

Ludwigsburg : Anna-Sophie Kächele (ask)

„Sollten sich die Vorkommnisse weiterhin so wiederholen, sehen wir uns gezwungen, die Toiletten übergangsweise zu schließen“: Mit diesem Satz endet ein Hinweis, der momentan an der Türe der öffentlichen Toiletten im Kulturzentrum (KUZ) Ludwigsburg hängt.

 

Nicht zumutbar für die Reinigungskräfte

Die „Vorkommnisse“, um die es da geht, sind alles andere als appetitlich. Seit einigen Wochen werden die WCs immer wieder so stark beschmutzt, dass es für die „Reinigungskräfte in dieser Form nicht zumutbar ist“, wie die Stadt in der Meldung schreibt. Zwei Mal täglich werden die Toiletten gereinigt, zurzeit werden sie zusätzlich regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls häufiger geputzt. Die Verschmutzungen würden sich am Rande des Vandalismus bewegen: Mit Kot verschmierte Wände und mit Papier verstopfte Toiletten. Die Stadt Ludwigsburg spricht von einer Häufung von Einzelfällen, die es in diesem Ausmaß bislang nicht gab. Ganz geschlossen werden sollen die Toiletten aber nicht. Das wäre allein wegen des Publikumsverkehrs durch die Kurse der Volkshochschule und den Sitzungen des Gemeinderats nicht möglich.

Auf der gemeinsamen Suche nach Lösungen

„Die Stadt sucht gemeinsam mit allen Beteiligten mit Augenmaß nach geeigneten Maßnahmen, um weitere Vorfälle möglichst zu unterbinden“, sagt eine Sprecherin der Stadt. Auch in Zukunft werde man weiterhin eine ausreichende Anzahl an Toiletten zur Verfügung stellen. Ob die ausdrückliche Aufforderung, die Toiletten so zu verlassen, wie sie vorgefunden wurden, hilft oder doch erst die Warnung, dass jede Form von Vandalismus und mutwilliger Verunreinigung zur Anzeige gebracht wird, bleibt abzuwarten. Weitere öffentliche Toiletten im Stadtgebiet befinden sich beim Busbahnhof, am Westausgang des Bahnhofs, bei der Bärenwiese, auf dem Marktplatz und in den Sommermonaten auch beim Akademiehof.

Gibt es das Problem auch in anderen Städten?

Darüber hinaus gibt es „die netten Toiletten“, die von Ludwigsburger Firmen aus Gastronomie und Dienstleistung öffentlich zur Verfügung gestellt werden. In Bietigheim-Bissingen und Marbach gab es bisher keine solcher Fälle von Vandalismus. In Kornwestheim kommt es immer wieder zu Verunreinigungen der öffentlichen Toiletten, allerdings nicht in regelmäßigen Abständen, „so dass über die gründliche Reinigung hinaus bislang keine weiteren Schritte oder Maßnahmen eingeleitet werden mussten“, teilt eine Sprecherin der Stadt Kornwestheim mit. Auch Schließungen seien derzeit kein Thema.