Am Pfingstwochenende wurde die Treppe des Monuments ewiger Liebe an mehreren Stellen beschmiert. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, ist eine Belohnung ausgesetzt.

Ärger und Unverständnis herrschen beim Team der Grabkapelle auf dem Württemberg: Unbekannte beschmierten am Pfingstwochenende die Freitreppe des Monuments und einen am Eingang stehenden Müllbehälter mit Farbe. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg haben bereits Strafanzeige gestellt.

 

Es sind nicht die ersten Fälle von Vandalismus rund um das Kleinod auf dem Gipfel des Württembergs. Im Herbst 2019 hatten Unbekannte am Tastmodell für Blinde das Kreuz der Grabkapelle umgebogen. Zehn Jahre zuvor wurden die gusseisernen Opferschalen, die den Aufgang flankieren, von ihrem Sandsteinsockel gestoßen. Der Schaden war damals beträchtlich. In letzter Zeit tobten sich Unbekannte immer wieder an den Mülleimern auf dem Gelände aus. Auch Glasscherben und Kerzenwachs sind häufig auf den empfindlichen Treppenstufen zu finden.

Letzte Spezialreinigung im März

Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, zeigt sich über die neuen Beschädigungen entsetzt: „Wir haben es mit einer massiven Verschmutzung der hellen Sandsteintreppe, die zur Kapelle führt, zu tun.“ In der Nacht auf Montag wurden die Treppen und ein Müllcontainer am Eingang des Geländes mit Farbe beschmiert. Erst im März waren die über 200 Jahre alten Stufen in einem aufwendigen Verfahren professionell gereinigt worden. Vor diesem Hintergrund äußerte sich die Geschäftsführerin: „Das Entfernen der Graffitis an den historischen Steinen ist aufwendig und kann nur durch speziell geschultes Reinigungspersonal vorgenommen werden.“ Der finanzielle Schaden könne noch nicht genau beziffert werden, sei aber mit Sicherheit entsprechend hoch. Die Schlösserverwaltung hat Strafanzeige gegen unbekannt gestellt.

„Die wertvollen kulturellen Schätze des Landes zu bewahren und für alle zu öffnen, sind zwei unserer wichtigsten Aufgaben“, so Patricia Alberth. „Wir treten Vandalismus entschieden entgegen und sind dabei auch auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen.“ Die Staatlichen Schlösser und Gärten loben eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für sachdienliche Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen. Diese sei jedoch ausschließlich für Privatpersonen bestimmt – und nicht für Amtsträger, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört. Die Bewertung von Hinweisen erfolgt durch die Polizei. Sie werden von den Beamten im Revier in der Ostendstraße unter der Telefonnummer 0711 / 8990 -3500 entgegengenommen.

Die Staatlichen Schlösser und Gärten

62 historische Monumente
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg öffnen, bewahren, vermitteln und vermarkten 62 historische Monumente im deutschen Südwesten. 2019 besuchten rund 4 Mio. Menschen diese Originalschauplätze mit Kulturschätzen von höchstem Rang: darunter Schloss Heidelberg, Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, das Residenzschloss Ludwigsburg, Schloss und Schlossgarten Weikersheim, UNESCO-Welterbe Kloster Maulbronn, Kloster und Schloss Salem sowie die Festungsruine Hohentwiel.

Beliebtes Ausflugsziel
Die Grabkapelle auf dem Württemberg ist ein bedeutendes Kulturdenkmal und gehört mit ihrer unvergleichlichen Aussicht über den Stuttgarter Kessel zu den beliebtesten Ausflugszielen der Landeshauptstadt. Geöffnet hat das Monument ewiger Liebe mittwochs bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr. Weitere Infos unter www.grabkapelle-rotenberg.de