Einem australischen Paar drohen bis zu fünf Jahre Haft, weil sie die Gesundheit ihrer Tochter durch streng vegane Ernährung aufs Spiel setzten. Die Eltern verzichteten auch darauf, das unterentwickelte Kind impfen zu lassen.

Sydney - Wegen der streng veganen Ernährung seiner kleinen Tochter muss ein Elternpaar aus Australien mit einer Gefängnisstrafe rechnen. Das Mädchen war mit mehr als anderthalb Jahren erst so weit entwickelt wie normale Kleinkinder im Alter von drei Monaten, wie die australische Nachrichtenagentur AAP am Donnerstag aus einem Gericht in Sydney berichtete. Nach Zeugenaussagen hatte es mit 19 Monaten noch überhaupt keine Zähne und wog nicht einmal fünf Kilogramm.

 

Bis zu fünf Jahre Haft

Vater und Mutter - deren Alter aus juristischen Gründen nicht genannt werden darf - drohen nun bis zu fünf Jahre Haft, weil sie die Gesundheit ihrer Tochter aufs Spiel setzten. Aus Unterlagen geht hervor, dass das Baby mit Haferflocken, Kartoffeln, Reis, Tofu, Brot, Erdnussbutter und Reismilch ernährt wurde. Zudem bekam es Obst und Rosinen. Die Eltern verzichteten auch darauf, es impfen zu lassen.

Kind unter ärztlicher Kontrolle

Der Zustand des Kindes fiel erst auf, als es im Mai 2018 mit einem Schüttelanfall ins Krankenhaus musste. Daraufhin wurde es zu einer Pflegemutter gegeben und unter ärztliche Kontrolle gestellt. Zuvor war es seit der Geburt nie mehr beim Arzt. Inzwischen ist das Mädchen fast drei Jahre alt, aber erst so groß wie ein Einjähriges. Dafür hat es deutlich an Gewicht zugelegt. Die Pflegemutter sagte: „Es ist, als ob ihr Körper Kalorien speichert - für den Fall, dass sie sie in Zukunft noch einmal braucht.“