Seit 2012 gab es die Pläne, den verkommenen Veielschen Garten aufzuwerten. Gemeinsam mit den Anwohnern nahm die Stadt das Projekt in Angriff. Jetzt wurde der neue Spielplatz eingeweiht.

Bad Cannstatt - Nachdem Ende Oktober die letzten Geräte und Sitzmöglichkeiten am neuen Spielplatz am Veielschen Garten eingerichtet wurden, weihten Volker Schirner, Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes (GFF), und Cannstatts Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler diesen nun ein. „Mit der Eröffnung haben wir das Areal aus seinem Dornröschenschlaf geweckt“, sagte Volker Schirner.

 

Während des Dornröschenschlafs verkam der Park, in dessen Grenzen sich der Spielplatz befindet, zu einem Treffpunkt für die Stricher- und Drogenszene. Mit dem Projekt „Kinder- und Jugendgerechte Quartiersplanung – Seelberg/Winterhalde“ wurde die Neugestaltung des Areals 2012 angestoßen. Initiatoren des Umbaus waren das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung und das Jugendamt. Sie forderten damals, den brachliegenden Spielplatz mit Angeboten für ältere Kinder und Jugendliche zu reaktivieren. 2014 regte die Verwaltung ein Entwurfsprojekt der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen an, das mögliche Zukunftsbilder des Veielschen Gartens entwerfen sollte. Dies war der Auslöser, um sich mit konkreten Plänen zu befassen. 2015 beauftragte der Bezirksbeirat Bad Cannstatt das Stadtplanungsamt, gemeinsam mit den Anwohnern einen Vorentwurf auszuarbeiten. Dieser wurde vom GFF weiter konkretisiert. Deshalb sprach Schirner von einem „sehr bürgernahen Verfahren“.

Slackline und Calisthenics

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Im Zentrum des Geländes steht nun eine große Spielfläche mit einer Calisthenics-Anlage (eine Trainingsform, die das eigene Körpergewicht nutzt), drei Trampolinen und einer Tischtennisplatte. Vier Slackline-Pfosten runden das Angebot für ältere Kinder und Jugendliche ab. Die Idee für den Slackline-Park geht auf den mit Bürgerbeteiligung erstellten „Masterplan Räume für Jugendliche“ zurück, den das Stadtplanungsamt erstellt hat. Abgerundet wird das Areal von einer 1000 Quadratmeter großen Wiese, die 2019 angelegt wird. Dort sollen Blumen nicht nur die Augen der Besucher erfreuen, sondern Nahrung für Bienen und Insekten bieten. Zusätzlich wurden zehn neue Bäume gepflanzt. Zur besseren Sichtbarkeit des Geländes wurde das Gestrüpp hin zur Waiblinger Straße gestutzt. „Parkanlage, Ruheplatz und Actionanlage kommen hier zusammen“, sagte Schirner. Ähnlich wie er sprach auch Bernd-Marcel Löffler vom Veielschen Garten als „Juwel, das an die Bürger zurückgegeben wird“. Der Bezirksvorsteher setzt einige Hoffnung in den neuen Park: „Wir wollen, dass der Park generationenübergreifend und verbindend wirkt. So können sich Jugendliche an den Geräten betätigen, während ältere Menschen dort entspannen können.“ Auch einen Appell richtete der Schultes noch an Cannstatts Bürger: „Nehmen sie den Park in Anspruch.“