Viele Hausbesitzer stören sich an Graffiti an ihren Fassaden – bei diesem venezianischen Palazzo dürfte die „Schmiererei“ jedoch eher verkaufsförderlich sein: Die zum Verkauf stehende Luxusimmobilie ziert ein Werk von Banksy.

Stuttgart/Venedig - Graffiti auf Häuserfassaden sind so eine Sache: Während sich viele an den „Schmierereien“ stören und andere wiederum Werke in Auftrag geben um ihr Viertel aufzuwerten, haben manche einfach Glück, wenn ein weltbekannter Streetart-Künstler sein Werk auf ihrer Hauswand hinterlässt.

 

„The Banksy Estate“

Wer sich für acht Schlafzimmer, sechs Badezimmer und eine Gesamtfläche von 400 Quadratmeter auf drei Etagen in Venedig interessiert, sollte schnell sein. Der Luxus-Immobilien-Makler Engel & Völkers hat ein außergewöhnliches Objekt im Angebot: Niemand Geringeres als Banksy hinterließ vor Kurzem eines seiner berühmten Schablonen-Werke auf der Fassade der historischen Immobilie, die sich zwischen den Sestieri – so heißen die Stadtteile der Lagunenstadt – Santa Croce und dem Uni-Viertel Dorsoduro befindet.

Der Palazzo verfügt neben dem Banksy-Werk über einen Innenhof mit einem venezianischen Brunnen, eine Panoramadachterrasse, zahlreiche Serviceräume und Balkone, die einen romantischen Blick auf den Kanal versprechen. Das Maklerunternehmen bezeichnet das eher baufällig wirkende Gebäude als „The Banksy Estate!“ – gibt sich aber sonst verschlossen: Den Preis für die Luxus-Immobilie gibt es nur auf Anfrage.

Baufällig hin oder her – wer kann schon behaupten, einen echten Banksy am bröckelnden Putz zu besitzen? Das Werk, welches in den ersten Tage der Kunstbiennale aufgetaucht war, zeigt einen kleinen Junge mit Rettungsweste, der eine in der Dunkelheit leuchtende Seenotfackel in die Höhe hält.

Erst Ende Mai wurde gerätselt, ob der britische Streetart-Künstler hinter einem Straßenstand in der Nähe des Piazza San Marco steckt. Die ausgestellten Ölgemälde zeigten zusammengesetzt ein großes Kreuzfahrtschiff, daneben steht ein Schild mit dem Titel „Venice in Oil“ – eine Anspielung auf die Probleme der Lagunenstadt mit den tausenden Kreuzfahrtschiffen, die noch mehr Touristen in die Stadt spülen.

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