Die Venus hat sich als kleiner schwarzer Punkt vor die Sonne geschoben – doch nicht alle, die in Deutschland früh aufgestanden sind, konnten den Venustransit sehen. In anderen Teilen der Welt hatten Beobachter mehr Glück.

Berlin - Menschen in weiten Teilen der Welt haben am Mittwochmorgen kurz nach dem Sonnenaufgang die Venus als schwarzen Fleck vor der Sonne bestaunt. In Deutschland gab es zumindest im Osten freie Sicht auf das Himmelsspektakel, während im Westen Wolken den Blick versperrten. „Der größte Teil hat leider Pech gehabt. Dazu ist die Front mit den Wolkengebieten doch zu schnell reingekommen“, sagte Meteorologe Torsten Walter vom Deutschen Wetterdienst.

 

Nur 20 Prozent der Menschen in Deutschland hatten die Chance, das Schauspiel zu sehen. Die Sternenbegeisterten im Westen Deutschlands sind umsonst aufgestanden. „Dort sind kaum noch Wolkenlücken, durch die man den Venus-Transit beobachten könnte“, sagte Walter. Es war wohl die letzte Chance, das Ereignis mit eigenen Augen zu verfolgen, denn erst in 105 Jahren wird sich die Konstellation wiederholen.

Gute Sicht in Australien

In Australien, Neuseeland und Ostasien konnten die Menschen schon Stunden vorher das Himmelsspektakel beobachten. Mit Schutzbrillen ausgestattet blickten sie in den Himmel. In zahlreichen Städten hatten astronomische Gesellschaften öffentliche Beobachtungsstationen eingerichtet. In der philippinischen Hauptstadt Manila verzogen sich Dunstschwaden kurz nach Sonnenaufgang und machten einen klaren Blick auf die Sonne frei. In Melbourne hatten sich Regenwolken kurz vor Sonnenaufgang aufgelöst.

Australien galt als besonders guter Beobachtungsstandort, dort konnte man die Venuspassage bei klarem Himmel vollständig sehen. Sie dauert mehr als sechs Stunden. In Deutschland konnte man nach Sonnenaufgang nur noch die letzten eineinhalb Stunden des Spektakels beobachten.

Der Transit ist wie eine Mini-Sonnenfinsternis. Die Venus schiebt sich als kleines dunkles Scheibchen vor die leuchtende Sonne. Der dunkle Fleck ist jedoch leicht zu übersehen. Denn die Kontur der Venus erscheint nur rund ein Promille so groß wie die Sonnenscheibe.