Das Gesicht der Wilhelma wird sich in diesem Jahr nicht wesentlich verändern - doch hinter den Kulissen arbeitet der Zoo an seiner langfristigen Zukunft. Bei zwei Anlagen stehen Veränderungen an.

Stuttgart - Das Gesicht der Wilhelma wird sich im Jahr 2016 nicht wesentlich verändern – doch hinter den Kulissen arbeitet der Zoo an seiner langfristigen Strategie. Bei zwei Anlagen stehen Veränderungen an. Gegenüber den Bärenfelsen hat die Wilhelma die Anlage für Schneeleoparden abgerissen (die StZ berichtete). Das Zuchtpaar wurde vorübergehend im Raubtierhaus untergebracht – in der Nähe der Tiger und Persischen Leoparden. Die neue Heimat für die Schneeleoparden, eine dreiteilige Außenanlage, wird den Raubkatzen deutlich mehr Platz bieten. Für den Bau ist nach der Ausschreibung des Projekts inzwischen ein Büro beauftragt worden, das nun mit der Detailplanung begonnen hat.

 

Neues Haus für Vögel und Kleinsäuger

Besucher, die sich für Vögel und Kleinsäuger interessieren, können die Tiere künftig in einem neuen Haus beobachten. Nach dem Abriss des alten Gebäudes wurden zahlreiche Vogelarten umgesiedelt, auch für die Faultiere stand ein Umzug an – sie leben derzeit im Jungtieraufzuchthaus. Im neuen Vogel- und Kleinsäugerhaus sollen neben den bekannten Arten auch Neuzugänge präsentiert werden, die bis jetzt noch nicht in der Wilhelma leben. Die genaue Besetzung steht noch nicht fest. Außerdem wird im Neubau eine Landschaft für Insektivoren entstehen, hier sollen verschiedene Pflanzen präsentiert werden, die Insekten fressen.

Konkrete Eröffnungstermine für die beiden Neubauten nennt der Stuttgarter Zoo noch nicht. Dies gilt auch für ein weiteres Neubauprojekt, das für die Wilhelma weitaus größere Bedeutung besitzt: Für die geplante Elefantenanlage ist die Vorplanung abgeschlossen – der Zoo will eine eigene Zuchtherde aufbauen. Falls die Pläne verwirklicht werden, würde die Elefantenanlage einmal die größte Einzelanlage der Wilhelma werden. Momentan entsteht dazu eine Machbarkeitsstudie.

Doch bevor sich in Sachen Elefantenherde konkret etwas tut, muss eine zukunftsweisende Entscheidung für die Wilhelma getroffen werden. Unter der Führung des Wilhelma-Chefs Thomas Kölpin hat ein Team über viele Monate hinweg einen Masterplan erarbeitet. Dieser Masterplan soll aufzeigen, wie sich der Zoo in den nächsten 20 Jahren weiterentwickeln soll – bei den Tieranlagen, im Veranstaltungskonzept, bei den historischen Parkanlagen und auch mit Blick darauf, was die Besucher von einer modernen Freizeiteinrichtung erwarten.

Wilhelma-Masterplan liegt zur Prüfung im Ministerium

Die Wilhelma hat den Masterplan inzwischen fertig gestellt und beim Finanzministerium des Landes, zu dem die Wilhelma gehört, eingereicht. Das Finanzministerium prüft den Plan eingehend – wenn diese Prüfung abgeschlossen ist, weiß die Leitung der Wilhelma, welche Projekte realistisch in absehbarer Zeit verwirklicht werden können und welche es künftig schwer haben dürften.

Der Zoo wird sich noch eine Weile gedulden müssen, bis die Antwort des Landes eingeht: Im März stehen Landtagswahlen bevor. Fest stehen dagegen die wichtigsten Veranstaltungen im Jahr 2016: Vom 27. Januar bis 24. April wird die Sonderausstellung „Bestäubung“ zu sehen sein. Sie soll die verblüffende Vielfalt aufzeigen, mit der die Bestäubung in der Pflanzenwelt funktioniert. Neu im Veranstaltungskalender ist der Arten- und Naturschutztag, der Ende Mai stattfinden soll. Die Wilhelma will sich in diesem Bereich künftig stärker engagieren, beispielsweise auch bei Artenschutzprojekten in den jeweiligen heimischen Lebensräumen.

Bei allen Änderungen und neuen Plänen bleibt eines in der Wilhelma im nächsten Jahr unverändert: der Eintrittspreis.