Seit 2014 erstreckt sich der Sculptoura-Radweg vom Norden bis zum Süden des Landkreises. Über die Jahre hat sich der Kulturpfad stetig verlängert und verändert. Jetzt gibt es neue Anreize, Natur und Kunst im Freien zu erkunden.

Herrenberg/Kreis Böblingen - So wie sich die Natur verändert, findet aktuell auch auf der Sculptoura so manche Veränderung statt. Wer durch die Freiluftgalerie radelt oder wandert, kann immer wieder neue Entdeckungen machen. Und auch am Schönbuchturm, als kleinem Außenposten des Skulpturen-Radwanderwegs, gibt es künstlerische Veränderungen.

 

Dort hat die überdimensionale Spinne von Andreas Furtwängler, die viele noch von den Anfängen der Sculptoura vor sieben Jahren aus dem Maurener Tal kennen, einen neuen Standort gefunden. Es scheint, als käme sie unterhalb des Turms aus dem Wald herausgekrabbelt. Das rund 750 Kilogramm schwere Stahl-Insekt erzeugt eine eindrucksvolle Wirkung. Die Spinne mag beim Betrachter gleichermaßen Urängste und Faszination auslösen.

Bei Schönaich wurde das „Bündel IV“ von Manuela Tirler abgebaut, dort finden sich jetzt drei neue Werke der Künstlerin. „Weed Needle I“, eine an einen Baum gelehnte Nadel sowie zwei Pyramiden mit dem Namen „Weed cone I und II“. Das Trio wirkt als Ganzes wie eine geometrische Kegelform – alles in allem mit dem inneren „Edelstahl-Gestrüpp“ ein lebendig-wildes Erscheinungsbild. Auf der Strecke von Holzgerlingen nach Schönaich findet sich mittlerweile eine neue Skulpturengruppe in rostigem Eisenguss der Künstlerin Bettina Bürkle. „Floor Pieces“ nennt sich das Werk. Der rot-braune Rost bildet hier einen wirkungsvollen Kontrast zum Grün in der Natur.

Ende Juli 2014 hat der Landkreis Böblingen den Skulptur-Radwanderweg auf einer Teilstrecke entlang des Museumsradwegs von Grafenau bis Waldenbuch eröffnet. Rund 40 Künstlerinnen und Künstler hatten sich ursprünglich mit mehr als 80 Arbeiten an dem Projekt beteiligt. Anfangs war die Strecke rund 34 Kilometer lang. Sie verlief auf einem Radweg von der Galerie Schlichtenmaier in Dätzingen über Ehningen, Hildrizhausen, Altdorf, Holzgerlingen und Weil im Schönbuch bis zum Museum Ritter nach Waldenbuch. Als verbindendes Element und Orientierungshilfe dienen HD Schraders rote Quader, die er unter dem Motto „cubes and trees“ in beziehungsweise in der Nähe von Bäumen auf der gesamten Wegstrecke platziert hat.

Mittlerweile hat sich die Sculptoura sowohl in die Länge als auch in die Breite weiter ausgedehnt. So beginnt die Hauptroute seit 2017 bereits in Weil der Stadt und ist damit fast 40 Kilometer lang. Wer möchte, kann zudem auf alternativen Radtouren auch die Seitenäste des Skulpturenpfades erkunden und dabei deutlich längere Touren machen. Auf rund 100 Kilometer kommt zum Beispiel, wer sich auf eine Rundtour einlässt, die auf dem Rückweg unter anderem am Kohltorweiher in Hildrizhausen, dem Golfplatz auf dem Schaichhof bei Weil im Schönbuch sowie der Totenbachmühle und der Neuweiler Viehweide vorbeiführen. Mit der Aussicht auf freundlicheres Wetter wäre die (Neu-)Entdeckung doch vielleicht genau das Richtige gegen Lockdown-Koller.

Ausführliche Infos zur Sculptoura finden sich unter www.schoenbuch-heckengaeu.de/tipp/sculptoura auf der Homepage der Tourismusstabsstelle des Böblinger Landratsamts.