Der Tod von Jina Mahsa Amini vor zwei Jahren löste im Iran und weltweit eine riesige Protestwelle aus. Am Montag findet eine Gedenkveranstaltung in Ludwigsburg statt.

Ludwigsburg: Sandra Lesacher (sl)

Jina Mahsa Amini wäre am 21. September 25 Jahre alt geworden. Doch die junge Frau starb kurz vor ihrem 23. Geburtstag, nachdem sie von der iranischen Sittenpolizei festgenommen, geschlagen und dabei offenbar tödlich verletzt wurde, weil ihr Kopftuch nicht ordentlich saß.

 

Ihr Tod jährt sich am 16. September zum zweiten Mal – deshalb findet am Montag eine stille Gedenkfeier auf dem Ludwigsburger Marktplatz statt. Organisator der Zusammenkunft ist der Verein Frauen für Frauen. Dessen pädagogische Leiterin, Arezoo Shoaleh, will „den Tag nicht unbemerkt vergehen lassen“.

Der gewaltsame Tod der jungen iranischen Kurdin hatte von Herbst 2022 an massive und bis heute andauernde Proteste gegen das Regime im Iran ausgelöst. Viele Menschen im Ausland zeigten sich auf riesigen Demos solidarisch, es gab viele Kundgebungen.

Ein stilles an Jina Mahsa Amini wird es in Ludwigsburg auch deshalb geben, weil es auch um die Proteste und die Situation der Menschen im Iran sehr still geworden ist. Und das, obwohl weiter Frauen verhaftet werden und es weiter und vermehrt Hinrichtungen gibt. „Es wird kaum etwas berichtet“, sagt Arezoo Shoaleh, „auch die Politik bleibt still“.

Stilles Gedenken auf dem Marktplatz Ludwigsburg

Die Proteste begannen im September 2022. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Am Montag, 16. September, soll deshalb in Ludwigsburg kurz innegehalten werden. Das stille Gedenken an Jina Mahsa Amini mit Kerzen und etwas Musik beginnt um 19 Uhr auf dem Marktplatz.