Wie christliche Seelsorge in schweren Zeiten helfen kann, ist Thema der Gottesdienstreihe „Cannstatter Passion“. Drei Gottesdienste mit besonderen Gästen stehen an, Auftakt der Reihe ist am 14. Februar.

Bad Cannstatt - Keine Frage: „Die Begleitung schwerkranker oder sterbender Menschen ist sehr herausfordernd und kostet Energie“, sagt die Pfarrerin Margret Ehni. Nichtsdestotrotz gebe die Aufgabe aber auch viel zurück: „Es ist eine sehr sinnvolle Aufgabe, in der es auch Momente der Freude gibt, zum Beispiel wenn ein Mensch sich daran erinnert, was er im Leben geschafft hat und welche Menschen und Rituale ihm dabei geholfen haben.“

 

Ehni ist Expertin. Die Pfarrerin arbeitet seit vielen Jahren in der Krankenhausseelsorge und ist seit 2012 verantwortlich für die Landeskirchliche Projektstelle Seelsorge in der Palliativversorgung. Ihre Aufgabe ist die Entwicklung eines Konzepts, wie die Seelsorge in der Palliativversorgung aufgestellt werden soll, sowie die Unterstützung der Menschen, die in der Krankenhausseelsorge arbeiten. Unter anderem wird für diese Menschen ein 120 Stunden umfassender Kurs angeboten, in dem es um die Aufgaben spiritueller Begleitung, die Vermittlung interreligiösen Wissens und die multiprofessionelle Arbeit geht. „Ziel der Palliativversorgung sollte sein, die psychischen, physischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse einzubeziehen.“ So bemühten sich Krankenhausseelsorger, den Menschen dort abzuholen, wo er ist. „Gebete und Segen werden gerne angenommen, müssen aber nicht sein“, sagt Ehni. Ihre Erfahrungen wird sie in einem Gottesdienst der Reihe „Cannstatter Passion“ ebenso einbringen wie biblische Texte: „Viele Texte beschäftigen sich mit existenziellen Krisensituationen und Fraggen rund um Krankheit und Heilung.“

Gottesdienst und Gelegenheit zum Gespräch

Die „Cannstatter Passion“ steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Die Seele in Sorge“. Die Gottesdienste zu Beginn der Passionszeit geben dem Raum, was das menschliche Leben belastet, und zeigen Wege auf, wie die christliche Seelsorge Hilfe und Halt in schweren Zeiten sein kann. Dazu sind Gäste eingeladen, die sich in den vergangenen Jahren mit dem Thema Sterben, Tod und Leben auseinandergesetzt haben und von ihren Erfahrungen erzählen.

Termine:
Die Reihe beginnt am 14. Februar. Elisabeth Kunze-Wünsch, Leiterin des evangelischen Hospiz, berichtet von der Begleitung Sterbenskranker. Am 21. Februar beleuchtet Pfarrerin Margret Ehni, wie Menschen in Würde die letzten Schritte ihres Wegs gehen können. Am 28. Februar ist die Journalistin Monika Johna zu Gast, die selbst an Krebs erkrankt war. Alle Gottesdienste beginnen um 10 Uhr in der Stadtkirche Bad Cannstatt. Danach gibt es Gelegenheit zum Gespräch.