Die württembergischen Weinbauern rechnen dieses Jahr von der Menge her mit einem durchschnittlichen Jahrgang. Aufgrund der klimatischen Bedingungen soll die Qualität aber sehr gut werden.

Weinstadt - Württemberger Wein soll in diesem Jahr zwar eine sehr gute Qualität erreichen, er wird allerdings nach Angaben der württembergischen Weinbauern auch ein wenig teurer. Die Weingärtner müssten zumindest einen Teil der Kosten für Düngemittel und Mitarbeiter, für Flaschen, Heizung und Strom an den Kunden weitergeben. Deshalb rechnet der Weinbauverband mit höheren Preisen von etwa 15 Cent je Flasche Wein. Der Markt sei allerdings hart umkämpft, sagte Weinpräsident Hermann Hohl am Montag in Weinstadt (Rems-Murr-Kreis). Er geht davon aus, dass diese Preissteigerung noch zu vermitteln sei.

 

Trotz des Frosts und Hagels, Sonnenbränden und Kirschessigfliegen erwarten die Winzer eine durchschnittliche Weinmenge in den Keltereien. Der Verband rechnet mit einem Durchschnittsertrag von 95 Hektoliter pro Hektar, abhängig von der Region. Abgefüllt werden dürfte am Ende weniger Wein als im Vorjahr, sagte Hohl. Er geht von einem Gesamtertrag von 100 Millionen Litern aus, das wären fünf Millionen Liter weniger als im Jahr zuvor.

Die starke Tagessonne im Wechsel mit den kühlen Nächten lasse derzeit aber „die Oechsle-Grade durch die Decke schießen“. Täglich sei ein Zuwachs von zwei bis drei Grad Oechsle zu verzeichnen. Ein Grad Oechsle entspricht grob zwei Gramm Zucker je Liter Most. „Wir erwarten in der Menge einen durchschnittlichen Jahrgang, der aber von großer Güte sein dürfte“, sagte Agrarminister Peter Hauk (CDU) zur Lese.