Der Verbandsligist Calcio will aus seinen beiden jüngsten Schlappen Konsequenzen ziehen und die Spielweise ändern. Zugleich formuliert der Trainer das nächste mutige Ziel.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Echterdingen - Immerhin, der Humor und das Spitzbübische sind ihnen noch nicht abhanden gekommen. Wie viele Zähler es aus den verbleibenden fünf Spielen bis zur Winterpause sein sollen? „Ich hätte gerne fünfzehn“, sagt Francesco Di Frisco kess und knapp. Das wäre das Maximum. Freilich, ob das realistisch ist, da hat auch der Trainer der Verbandsliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen gewisse Zweifel, haben die Seinen in den vergangenen Wochen doch alles andere als auf Erfolgskurs gesteuert. Vor der Auswärtspartie an diesem Samstag beim starken Aufsteiger FV Olympia Laupheim ist der Filderclub an einem kritischen Punkt angelangt: Eine weitere Ergebnispanne, und man könnte in den Goldäckern die ursprünglich großen Pläne, in dieser Saison in der Tabelle vorne angreifen zu wollen, schon jetzt praktisch im Papierkorb versenken.

 

Ein Sieg aus sieben Begegnungen – das ist die kärgliche Ausbeute der vergangenen Wochen. Durfte man bei den Echterdingern zunächst noch hadern, weil es mehrfach 50:50-Duelle gewesen waren, in denen am Ende lediglich Fortune und Kaltschnäuzigkeit fehlten, blieb zuletzt kein Spielraum mehr für Hätte, Wäre und Wenn. Dem peinlichen 0:4 beim Schlusslicht Wangen ist ein ernüchterndes 1:4 gegen den Aufstiegsfavoriten Essingen gefolgt. Es waren zwei Abfuhren mit insgesamt also acht Gegentoren. Daraus gedenken Di Frisco und sein Trainerpartner Francesco Guerra nun Konsequenzen zu ziehen. „Es geht jetzt nicht mehr ums schön Spielen, sondern darum, hinten erst einmal die Null zu halten“, sagt Di Frisco. Für die nächsten Partien kündigt er eine von größerer Vorsicht geprägte Auftrittsweise an.

Zusätzliche Absicherung geplant

Calcio und Abwehrbeton? Schwer vorstellbar zwar bei diesem seit jeher eher zum stürmischen Hurrafußball neigenden Team. Und ganz so krass wird es wohl auch nicht gleich kommen. Doch soll die Tendenz mit dem Einbau eines zusätzlichen Defensivspezialisten im Mittelfeld in diese Richtung gehen. Denkbar, dass der genesene Josip Biljeskovic (nach grippalem Infekt) oder Niko Zalac, mithin ein eigentlicher Innenverteidiger, als Abfangjäger um eine Position nach vorne rutscht.

Zugleich tut sich allerdings auf der linken Seite eine Baustelle auf. Dort fällt nach jetzigem Stand die komplette bisherige Besetzung aus. Diamant Avdiu (Steißbeinprellung) und Timo Bäuerle (beruflich verhindert) sind definitiv nicht dabei. Und auch Ugur Capar wird wohl nicht zur Verfügung stehen, nachdem er am gestrigen Donnerstag geheiratet hat.

Gegnerischer Torjäger vor der Rückkehr

Beim Gegner befindet sich derweil der Torjäger vor der Rückkehr ins Aufgebot. Simon Dilger führt mit neun Treffern die Schützenliste der Liga an. Vor Wochenfrist, beim Laupheimer 1:3 in Tübingen, hat der 21-Jährige wegen muskulärer Probleme pausiert. Di Frisco erwartet „kompakt stehende Gastgeber, die auf Konter spielen“. Unabhängig davon steht für ihn fest: „Wir brauchen jetzt ein Erfolgserlebnis. Wir wollen eine Serie starten.“

Das wäre auch die Voraussetzung, wenn aus den erwähnten „Fünfzehn“ tatsächlich etwas werden soll. „Zehn Punkte“, so Di Friscos etwas moderatere Einschränkung, „sind das Mindestziel. Damit wären wir wieder im Soll.“