31 Millionen Euro soll der Radschnellweg zwischen Ludwigsburg und Waiblingen kosten – trotzdem ist das Großprojekt weitgehend unumstritten. Jetzt haben die Ludwigsburger Stadträte den Weg für die Planung frei gemacht.

Nachrichtenzentrale: Tim Höhn (tim)

Ludwigsburg - Es ist eines der ehrgeizigsten Verkehrsvorhaben in der Region – und eines der teuersten: Die Stadt Ludwigsburg hat eine weitere wichtige Hürde zur Realisierung des so genannten RS 8 genommen, des Radschnellwegs nach Waiblingen. In der jüngsten Sitzung des Mobilitätsausschusses haben sich die Stadträte darauf geeinigt, der Verwaltung das nötige Geld für die weitere Planung des 15 Kilometer langen Radwegs freizugeben. Die Entscheidung fiel einstimmig. Der RS 8 sei eines der wichtigsten Schlüsselprojekte im Kreis Ludwigsburg, wenn es darum gehe, Radfahren für viele Menschen attraktiver zu machen, sagte Sascha Behnsen, der Leiter der Abteilung für Integrierte Mobilitätsplanung im Rathaus.

 

Land und Bund übernehmen einen Großteil der Kosten

Der RS 8 ist ein Gemeinschaftsprojekt der Landkreise Rems-Murr und Ludwigsburg sowie der Städte Waiblingen, Remseck und Ludwigsburg. Die Federführung hat der Rems-Murr-Kreis. Eine Machbarkeitsstudie hat der Pendlerstrecke ein Potenzial von 2100 Radfahrern am Tag bescheinigt. Die Baukosten werden in eben dieser Studie auf 31 Millionen Euro geschätzt, das entspricht einem Preis von cirka zwei Millionen Euro pro Kilometer. Dies liege im höheren, aber üblichen Bereich bei solchen Projekten, erklärt das Ludwigsburger Rathaus. Dass es etwas teurer wird als sonst, liegt an der schwierigen Topografie vor allem in Remseck und bei Waiblingen, wo der Weg teilweise über Brücken geführt werden muss.

Auch die Planung ist nicht billig – und trotzdem ist den Stadträten die Zustimmung vergleichsweise leicht gefallen, denn Bund und Land übernehmen fast 90 Prozent der dafür notwendigen Ausgaben. Der Landesverkehrsminister Winfried Hermann hatte die Förderzusage im Frühjahr als einen „großartigen Beitrag zu neuer, nachhaltiger Mobilität in der Region“ bezeichnet. Für die Baukosten hoffen die Projektpartner auf eine Förderung in ähnlicher Höhe. Die neuen Radschnellwege sollen vor allem Pendler zum Umstieg aufs Fahrrad motivieren – oder auf Pedelecs, mit denen sich leicht auch größere Entfernungen zurücklegen lassen.

Die exakte Streckenführung muss nun geprüft werden

Auf Ludwigsburger Gemarkung wird der RS 8 vom Bahnhof durch den Osten der Stadt und südlich von Oßweil an die Stadtgrenze führen, von dort dann weiter nach Remseck, in Neckarrems über den Neckar und schließlich nach Waiblingen. Der exakte Verlauf der Trasse innerhalb des Stadtgebiets ist unklar, noch stehen mehrere Varianten im Raum, die nun genauer untersucht werden sollen. Im Jahr 2022 soll mit dem Bau des Radschnellwegs begonnen werden.