Norwegen will Pelztierfarmen bis 2025 verbieten. Die Besitzer sollen entsprechend entschädigt werden – doch der Widerstand ist groß.

Oslo - Die norwegische Regierung will Pelztierfarmen bis zum Jahr 2025 komplett verbieten. Das sieht ein Gesetzentwurf vor, der am Mittwoch im Parlament in Oslo vorgestellt wurde. Die Besitzer der Farmen sollen demnach für die Schließung entschädigt werden. Sie werfen der Regierung einen „historischen Verrat“ vor.

 

Konkret sieht das Gesetz vor, den Besitz von Tieren dann zu verbieten, wenn sie „zum Verkauf oder sonstigen Gebrauch ihres Fells“ getötet werden. Die Regierung geht davon aus, dass sie rund 500 Millionen Kronen (52 Millionen Euro) an Entschädigung einplanen muss. Ein Sprecher des norwegischen Pelztierzüchterverbandes sagte, der Plan werde die Züchter „direkt in den Bankrott führen“. Die veranschlagten Summen seien viel zu niedrig.

Das geplante Verbot ist ein direktes Ergebnis der Regierungsbildung Anfang des Jahres. Damals war die kleine Liberale Partei zur rechtskonservativen Regierungskoalition hinzugestoßen und hatte diesen Punkt durchgesetzt. Nach Angaben des Pelztierzüchterverbandes sind derzeit in ganz Norwegen rund 500 Menschen in der Branche beschäftigt. Gemeinsam erwirtschaften sie einen jährlichen Umsatz von umgerechnet etwa 31 Millionen Euro. Norwegen hat einen Anteil von einem Prozent an der weltweiten Produktion von Nerzpelzen und zwischen zwei und drei Prozent bei Fuchspelzen.