Die Gewerkschaft Verdi will bereits am Dienstag in Freiburg und Emmendingen erste Streiks beim öffentlichen Dienst durchführen. Weitere Städte sollen folgen.

Freiburg - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi startet am Dienstag in Freiburg und Emmendingen mit ersten kurzfristigen Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst. In der Universitätsstadt seien Beschäftigte der Verwaltung und von Kindergärten zum Protest aufgerufen und in der südbadischen Kreisstadt Krankenhausmitarbeiter, teilte Verdi am Montag mit.

 

Größere Arbeitsniederlegungen im Südwesten sind dann ab Mitte der Woche geplant - am Mittwoch in Friedrichshafen und am Donnerstag in Ulm und der Region Ludwigsburg. Scharfe Kritik kam vom regionalen Kommunalen Arbeitgeberverband Baden-Württemberg (KAV).

Gewerkschaften fordern knapp fünf Prozent mehr Lohn

Dessen Hauptgeschäftsführer Joachim Wollensak sagte in Stuttgart, er halte die Warnstreiks für unangebracht und kontraproduktiv. Die Kommunen seien in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation. In der kommenden Woche will die Gewerkschaft die Warnstreiks dann deutlich ausweiten. Die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin, Hanna Binder, kritisierte, dass die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde bislang noch kein Angebot vorgelegt hätten.

Von den bundesweit geführten Tarifgesprächen sind in Baden-Württemberg nach Gewerkschaftsangaben knapp 220 000 Tarifbeschäftigte in den Kommunen betroffen. Im öffentlichen Dienst arbeiten unter anderem Erzieherinnen, Busfahrer, Angestellte von Bädern, Feuerwehrleute, Krankenschwestern, Verwaltungsangestellte, Altenpflegerinnen, Klärwerksmitarbeiter, Förster oder Ärzte. Die Gewerkschaften fordern 4,8 Prozent mehr Lohn. Den Beschäftigten sollen mindestens 150 Euro mehr pro Monat zugesichert werden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Oktober angesetzt.