Schauspieler, Sportler oder Unternehmer: Persönlichkeiten aus allen Bereichen ehrt Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit dem Verdienstorden des Landes.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeichnet an diesem Samstag im Ludwigsburger Schloss 22 Männer und Frauen mit dem Verdienstorden des Landes aus. Das ist die höchste Ehre, die Baden-Württemberg jemandem erweisen kann. Die Zahl der Ordensträger ist auf 1000 lebende Personen begrenzt.

 

Große Namen und solche, die nur einem engen Kreis bekannt sind, bilden den Kreis der diesjährigen Geehrten.

Maria Furtwängler-Burda, die „Tatort“-Kommissarin, hat sich gegen Gewalt an Kindern starkgemacht und sprach sich wiederholt für Gleichberechtigung aus. Die Schauspielerin wird laut Staatsministerium für ihr „vielfältiges soziales und humanitäres Engagement“ ausgezeichnet.

Die Schauspielerin Natalia Wörner wird ebenfalls für ihr vielfältiges soziales Engagement gewürdigt. Der gebürtigen Stuttgarterin wurde der Orden bereits vor zwei Jahren zuerkannt, er wird ihr aber erst in diesem Jahr ausgehändigt.

Mit zweijähriger Verzögerung darf sich auch der Ringer Frank Stäbler den Orden an die Brust heften. Der gebürtige Böblinger wurde als erster Ringer in drei unterschiedlichen Gewichtsklassen Weltmeister.

Der Unternehmer Alfred Ritter, Miteigentümer des gleichnamigen Süßwarenherstellers, ist bereits vielfach für sein Engagement für erneuerbare Energien ausgezeichnet worden. Ebenfalls für seine Verdienste um nachhaltigen Klimaschutz bekommt Ritter jetzt den Landesorden. Er ist Gesellschafter der Ritter-Gruppe, die ökologische Heizsysteme herstellt.

Aus dem Bereich Politik wird Roger Kehle aus Weilheim geehrt. Er war langjähriger Präsident des baden-württembergischen Gemeindetags und ist dessen Ehrenpräsident. Ebenso Marianne Wonnay (Emmendingen), die für die SPD von 1992 bis 2011 im Landtag saß, und Friedlinde Gurr-Hirsch, ehemalige Staatssekretärin und CDU-Landtagsabgeordnete von 2001 bis 2021.

Den sozialen Sektor vertritt Roland Sing aus Leinfelden-Echterdingen als langjähriger Vorsitzender des VdK-Landesverbands (2011 bis 2020) und Vizepräsident des VdK Deutschland (2008 bis 2018). Sing war auch neun Jahre lang Vorsitzender des Landesseniorenrats.

Angelika Reinecke-Eckhardt aus Aalen-Unterkochen hat den Tafelladen in Schwäbisch Gmünd mitbegründet und mit ihrer Tafellogistik das Land Baden-Württemberg zum bundesweiten Vorzeigemodell gemacht. Als Teamleitung auf der Intensivstation im Klinikum Ludwigsburg hat Katrin Lichy in der Coronapandemie „herausragendes Engagement“ gezeigt, lobt das Staatsministerium.

Ebenfalls in der Coronapandemie hat sich Patrick Haag aus Schwarzach seinen Orden verdient. Seine Verdienste hat er im DRK-Ortsverein, bei der Feuerwehr, in Vereinen und im Gemeinderat erworben.

Marco-Sharif Khan aus Lahr ist ehrenamtlicher Musiklehrer. Mit dem Orden würdigt das Land sein „herausragendes Engagement für sozial schwache, traumatisierte sowie auch geistig und körperlich behinderte Kinder und Jugendliche, Menschen mit Migrationshintergründen und Flüchtlinge“.

Georg Cremer erhält den Orden als ehemaliger Generalsekretär des Deutschen Caritasverbands.

Hubert Haas aus Schramberg hat die Schwangerenberatungsstelle und den Verein Donum Vitae initiiert, sich außerdem im Vorstand der Polio-Selbsthilfegruppe Rottweil, in der Kirche und in der Kommunalpolitik engagiert.

Christa Fuchs aus Argenbühl wird gewürdigt als Heimatpflegerin und Vizepräsidentin im Landfrauenverband Württemberg-Hohenzollern. Für vielfältiges gesellschaftliches Engagement wird Helga Breuninger geehrt, unter anderem für ihr Engagement als Vorstandsvorsitzende des Literaturhauses Stuttgart und als Vorsitzende der Bürgerstiftung Stuttgart.

Ebenfalls aus dem Kultursektor erhält Ulrike Groos, die Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart, die Auszeichnung.

Als „herausragend“ würdigt das Staatsministerium das Engagement von Heinz Högerle und Barbara Staudacher aus Horb. Sie setzen sich für die Bewahrung der Erinnerung an die jüdische Vergangenheit in Horb und Rexingen ein, ebenso für die Erforschung der jüdischen Geschichte.

Dazu kommt der Wildbienenexperte Paul Westrich (Kusterdingen). Er gilt als Erfinder der Nisthilfen für Wildbienen.

Die Umweltpsychologin Lenelis Kruse-Graumann ist eine Pionierin ihres Fachs. Sie habe sich „in Forschung, Lehre und wissenschaftspolitischer Gremienarbeit herausragende Verdienste erworben“.

Weltweit engagiert sich die Biologin Birgit Braun aus Möglingen für den Umwelt-, Natur- und Artenschutz.

Als Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg wird Michael Hörrmann aus Karlsruhe ausgezeichnet.