Der Beginn der Abrissarbeiten an einer Brücke in Plieningen verzögert sich. Jetzt ist der Baustart für die kommende Woche angekündigt worden.

Die Straßenüberführung ist mit rund 14 Meter Länge zwar vergleichsweise klein, doch der Ärger über die Baumaßnahme an der Brücke über die Mittlere Filderstraße in Plieningen ist umso größer. Dabei haben die Abrissarbeiten an dem in die Jahre gekommenen Straßenbauwerk noch gar nicht begonnen. Doch genau das löst nun Unmut im Stadtbezirk aus.

 

Seit 19. August ist der Bereich in der Scharnhauser Straße (L 1192) abgesperrt. Alles vorschriftsmäßig, mit hohen Bauzäunen und vielen Schildern, damit keiner mehr die Brücke passieren kann – auch nicht zu Fuß. Eines der Schilder informiert in großen Lettern, dass hier „von Juli 2024 bis Sommer 2025“ abgerissen, in Teilen saniert und wieder aufgebaut werden soll. Schon das ist, genau genommen, kurios, wurde die Baustelle doch erst in der zweiten Augusthälfte eingerichtet. Vermutlich war das Bauschild mit der Angabe „Juli 2024“ aber schon längst hergestellt. Wegen zwei Wochen Baustartverzögerung ein neues anzufertigen wäre in der Tat Geldverschwendung. Zuständig für die Baumaßnahe an der Landesstraße ist das Regierungspräsidium Stuttgart (RP).

Die Anwohner fühlen sich getäuscht

Doch wie sich jetzt zeigt, ist auch Anfang September von Bautätigkeit an der Brücke keine Spur. „Die Anwohner fühlen sich regelrecht verarscht“, schimpft deshalb ein Betroffener, der nicht verstehen kann, wieso die Straße, die die Direktverbindung nach Scharnhausen darstellt, zwar seit zwei Wochen gesperrt ist, sich seitdem aber kein Bauarbeiter hat blicken lassen. Auch die weiträumigen Umleitungen, die die Straßensperrung nach sich zieht, sind in Plieningen längst ausgeschildert.

„Eine Anfrage an das Regierungspräsidium per Mail blieb bis jetzt, seit gut einer Woche, unbeantwortet“, ärgert sich der Plieninger. „Es kann doch nicht sein, eine Straße zu sperren, sodass Fahrzeuge, Busse und Fußgänger große Umwege leisten müssen, und nix passiert!“, sagt er.

Ein Anfrage unserer Zeitung beim Regierungspräsidium bringt Licht ins Dunkel: Wie die Behörde nun mitteilt, sollten die Bauarbeiten tatsächlich am 19. August „planmäßig mit dem Rückbau der Bestandsbrücke beginnen“. Es habe sich bei weiteren Untersuchungen vor Ort allerdings herausgestellt, so die Erklärung, dass die in der Planungsphase berücksichtigten Kabeltrassen, wie Strom, Gas, und Telekommunikation, „in anderer Lage und anderer Anzahl vorhanden sind, als sowohl dem RP als auch den Kabelbetreibern bekannt waren“.

In der Folge seien nun Umplanungen erforderlich geworden, so das RP. Dafür sei auch die Mitarbeit verschiedener Kabelbetreiber erforderlich gewesen. Dies habe auch aufgrund der Sommerferien Zeit in Anspruch genommen.

Mangelnde Kapazitäten bei der Verkehrssicherung

Losgehen mit den Bauarbeiten soll es nun, nach Auskunft der Behörde, kommende Woche. Dann soll mit dem Rückbau des Asphaltbelags der Brücke begonnen werden. Eine zwischenzeitliche Freigabe der seit Mitte August gesperrten Brücke, so das RP, sei zwar geprüft, „aus Kapazitätsgründen des Verkehrssicherungsunternehmens sowie hinsichtlich der abzusehenden Verzögerung“ jedoch nicht umgesetzt worden, betont die Behörde.