Der organisierte Sport in Baden-Württemberg wird durch die coronabedingte Auszeit schwer gebeutelt. Jetzt liegen erste Schätzungen über finanzielle Verluste vor.

Stuttgart - Aufgrund der hohen finanziellen Verluste in der Coronavirus-Krise fürchtet der Württembergische Landessportbund (WLSB) um die Existenz von Vereinen. Mit einem Online-Meldesystem sei seit dem Start am 15. April bereits ein Schaden von insgesamt etwa 26,5 Millionen Euro gemeldet worden, teilte der WLSB am Dienstag mit. Mehr als 2000 der rund 5700 Vereine in Württemberg haben demnach ihre Einbußen bislang gemeldet.

 

„Hochgerechnet auf die über 11 300 Sportvereine in ganz Baden-Württemberg summieren sich die Ausfälle jetzt schon auf über 150 Millionen Euro“, rechnete WLSB-Präsident Andreas Felchle hoch. „Damit sind sowohl unsere ersten Schätzungen von etwa 120 Millionen Euro als auch meine Befürchtungen über das Ausmaß der Schäden noch übertroffen worden.“

Verbandsstreit lähmt Verhandlungen über Hilfen

Felchle forderte, dass auch Hallensport bald wieder möglich sein müsse. „Ich weiß nicht, wie lange es noch gut geht, wenn unsere Vereine weiter von ihren Rücklagen leben müssen“, sagte er. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte am Dienstag in Aussicht gestellt, dass Sportarten wie Tennis, Golf und Leichtathletik ab kommender Woche wieder erlaubt sein könnten.

Das Land hat den Sportvereinen finanzielle Hilfen in Aussicht gestellt. Die Sportverbände im Land sind sich jedoch selbst nicht einig und mit dem Landessportverband Baden-Württemberg (LSV) in Clinch geraten.