Die Vereinigten Volksbanken mit Sitz in Böblingen vergrößern sich. Foto: Eibner/Drofitsch
Die Vereinigte Volksbanken Böblingen-Sindelfingen-Reutlingen und die VR-Bank Magstadt-Weissach wollen fusionieren. Die Vorstände sind sich einig. Im Mai und Juni müssen noch die Vertreterversammlungen grünes Licht geben.
Robert Krülle
06.05.2025 - 13:59 Uhr
Die Vereinigte Volksbanken eG und die VR-BankMagstadt-Weissach wollen definitiv fusionieren. Dies gaben beide Banken nach Abschluss einer Sondierungsphase am Montag bekannt.
Die endgültige Entscheidung fällt nun in den Vertreterversammlungen der beiden Häuser, die am 22. Mai in Magstadt und am 24. Juni in Reutlingen stattfinden.
Schwierige Zeit für kleine Bank
Man sei mit den gleichen Zielen unterwegs, die regionale Verbundenheit spiele für beide Häuser eine wichtige Rolle, lassen sich die Vorstände der VR-Bank Magstadt-Weissach, Klaus Vikuk und Mirco Kübler, sowie Jörg Niethammer, Vorstandsvorsitzender der Vereinigte Volksbanken eG, und sein Stellvertreter Thomas Krätschmer, in einer gemeinsamen Pressemitteilung zitieren.
Geschäftsgebiete der Genossenschaftsbanken im Kreis Böblingen (Stand Januar 2025) Foto: Archiv/Oliver Biwer
Die vergangenen Jahre seien für die VR-Bank Magstadt-Weissach nicht einfach gewesen, heißt es weiter. Die Rahmenbedingungen für kleine Genossenschaftsbanken und die kaufmännisch vorsichtige Bewertung einzelner Positionen hätten zu größeren Auswirkungen auf das Ergebnis des Geschäftsjahres 2024 geführt.
Die Banken wollen alle Mitarbeitern übernehmen
Durch die Bearbeitung aller relevanten Themen noch im Jahr 2024 sei aber eine solide Basis für die zukünftige Geschäftsentwicklung geschaffen worden. „Die Hausaufgaben sind gemacht, und damit können wir zuversichtlich in die Zukunft blicken“, betonen die Vorstände beider Häuser.
Dass die Fusion positive Effekte haben wird, davon sind die Verantwortlichen überzeugt: „Gemäß unserer Erwartungen wird die Verschmelzung mittelfristig zu einer höheren Produktivität mit positiver Wirkung auf die Ergebnisse führen“, erläutert Jörg Niethammer. Die Führungsmannschaft betont: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden übernommen.
Vereinigung zum Finanz-Riesen
Im Bereich der Volks- und Raiffeisenbanken gibt es seit einigen Jahren immer mehr Zusammenschlüsse. Erst 2020 hatten sich die Vereinigte Volksbank Böblingen-Sindelfingen und die Volksbank Reutlingen zu einem neuen Finanz-Riesen vereint, der Vereinigte Volksbanken eG.
2022 nahm diese neue Gruppe bereits den Anlauf, mit der Volksbank Leonberg-Strohgäu zusammenzugehen, was wegen der unsicheren Gesamtlage damals aber doch nicht zustande kam. Nun soll es dafür die deutlich kleinere VR-Bank Magstadt-Weissach sein.
Im Frühjahr ist eine andere Fusion geplatzt
Zu Jahresbeginn war zudem bekannt geworden, dass die Raiffeisenbank Aidlingen und die VR-Bank Ehningen-Nufringen einen Zusammenschluss anstreben. Doch im April teilten die Bankvorstände überraschend mit, dass es doch nicht zur Fusion komme.
„Nach eingehenden Prüfungen und Verhandlungen konnte man sich nicht in allen Gremien über die künftige Neuausrichtung der fusionierten Bank einigen“, hieß es.