Präsidium des VfB Stuttgart Die Bewerberliste des VfB bietet Überraschungen

Der Interimspräsident Dietmar Allgaier (links) und Andreas Grupp wollen ihre Arbeit im Präsidium des VfB Stuttgart fortsetzen. Foto: Baumann/Julia Rahn

Die Frist, um die Kandidatenunterlagen für eine Präsidentschaft oder einen Sitz im Präsidium abzugeben, ist abgelaufen. Wir geben einen ersten Überblick über die Bewerbungssituation.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Die Frist ist abgelaufen. Bis zum 23. Dezember, 23.59 Uhr, war es möglich, sich für das Präsidentenamt sowie die zwei Präsidiumssitze beim VfB Stuttgart zu bewerben. Danach startet der neunköpfige Wahlausschuss seinen Prüfungsvorgang, um zu entscheiden, wer aus dem Bewerberkreis als Kandidatin oder Kandidat hervorgeht. Das letzte Wort haben dann die Mitglieder des Fußball-Bundesligisten auf der Versammlung am 22. März des nächsten Jahres.

 

Bisher ist öffentlich geworden, dass der Interimspräsident Dietmar Allgaier sich dauerhaft um die Aufgabe an der Vereinsspitze bewirbt. Entgegen seinen ursprünglichen Aussagen hat sich der Ludwigsburger Landrat dazu entschlossen, die Nachfolge von Claus Vogt nicht nur übergangsweise übernehmen zu wollen, sondern für die nächsten vier Jahre.

Nach Informationen unserer Redaktion beabsichtigt auch Pierre-Enric Steiger, VfB-Präsident zu werden. Der Präsident der Björn-Steiger-Stiftung in Winnenden (Rettungswesen) hatte bereits 2021 kandidiert, war damals aber Vogt unterlegen. Jochen Haas, der Sohn des VfB-Ehrenpräsidenten Manfred Haas, hat ebenfalls seine Unterlagen abgegeben. Der Finanzexperte will in die Fußstapfen seines Vaters treten.

Für die weiteren Sitze im Präsidium haben sich nach Informationen unserer Redaktion Andreas Grupp, Michael Reichl und Bertram Sugg beworben. Bernadette Martini, die seit Jahren dem Vereinsbeirat angehört, und Jürgen Kessing sollen ebenfalls Unterschriften für die Unterstützungsliste gesammelt haben. Beide gelten als Überraschungskandidaten. Martini, die ein Hotel führt, wollte sich auf Anfrage jedoch nicht äußern – und Kessing seine Bewerbung nicht bestätigen. Der SPD-Kommunalpolitiker ist Oberbürgermeister in Bietigheim-Bissingen und war bis zum Sommer jahrelang Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Grupp, der im Management von Aldi Süd tätig ist und sich auf der vergangenen Mitgliederversammlung gegen Sugg bei der Wahl für den Präsidiumsposten durchsetzte, will seine Arbeit fortsetzen. Der frühere Aufsichtsrat Sugg (leitende Funktion bei Bosch), der bei den Mitgliedern gut vernetzt ist, strebt ebenso wie der Berater Reichl, der die Satzungsinitiative „Wir VfB“ mitbegründet hat, neu in das Vereinsgremium. Zuvor hatten diesem Rainer Adrion und Christian Riethmüller angehört. Nach vereinspolitischen Querelen trat erst Riethmüller und später Adrion zurück. Der VfB will an diesem Dienstag die Anzahl der Bewerber bekannt geben.

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