Die Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart rückt näher – und mit ihr das zentrale Thema der Veranstaltung. Es geht darum, ob Präsident Claus Vogt und Vizepräsident Rainer Adrion im Amt bleiben.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Das Präsidium des VfB Stuttgart hat sich noch einmal intensiv mit den vorliegenden Abwahlanträgen gegen Claus Vogt und Rainer Adrion beschäftigt – und entschieden. Sie werden auf der erweiterten Tagesordnung der Mitgliederversammlung am 28. Juli stehen. Damit ist das zentrale Thema in der Porsche-Arena nun auch offiziell gesetzt. Es geht darum, ob Präsident und Vizepräsident weiter ihre Ämter ausfüllen können. Für die Abwahl des Führungsduos ist eine Zustimmung von mindestens 75 Prozent der anwesenden Mitglieder notwendig.

 

Zuletzt war intern darüber diskutiert worden, ob die Abwahlanträge zugelassen werden. Auf der ursprünglichen Tagesordnung tauchte dieser Punkt nicht auf. Jetzt hat sich Vogt dazu entschlossen, darüber abstimmen zu lassen, ob er sein Präsidentenamt behält oder nicht. Vor allem die organisierte Fanszene hat das Vertrauen in Vogt verloren und strebt einen Neuanfang an. Entsprechend haben sie ihre Anträge formuliert und nachjustiert und zum Teil auch veröffentlicht. Sie werden unter anderem damit begründet, dass das Präsidium durch die Unterzeichnung der Absichtserklärung zur Rückgabe des Chefpostens im Aufsichtsrat das Ausgliederungsversprechen von 2017 gebrochen und Mitgliederrechte beschnitten habe. Hierzu war es im Vorfeld des Einstiegs von Porsche als Investor gekommen.

Zwei Anträge zur Abwahl Vogts sind nun zugelassen. Sie seien formal korrekt und fristgerecht gestellt worden, teilt der Präsident mit – und betont: „Inhaltlich teile ich die Anträge nicht.“ Er werde auf der Mitgliederversammlung ausführlich dazu Stellung nehmen.

Auch zwei Abwahlanträge gegen Adrion finden sich nun auf der Tagesordnung – obwohl dieser angekündigt hat, die Vertrauensfrage zu stellen und bei weniger als 50 Prozent Zustimmung zurückzutreten. „Mich hat daher überrascht, dass trotzdem Abwahlanträge gestellt wurden“, schreibt Adrion in einer Erklärung. Er werde aber in jedem Fall zurücktreten, falls weniger als 75 Prozent, aber mehr als 50 Prozent der Mitglieder für seine Abwahl stimmen sollten. Die Adrion betreffenden Punkte werden in der Tagesordnung zusammengefasst.