Eine Autofahrerin wird von einem Kleinwagenfahrer bedrängt und verständigt die Polizei. Die hat noch einige Mühe, um den Fahrer schließlich anzuhalten.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Nach einer etwas ungewöhnlichen Verfolgungsfahrt hat die Stuttgarter Polizei am Montagabend einen Verkehrsrowdy angehalten, der zuvor mit seiner Fahrweise offenbar heikle Situationen heraufbeschworen hat. Der 25-Jährige war auf der B 14 im Stuttgarter Süden aufgefallen und konnte erst 30 Kilometer weiter bei Winnenden im Rems-Murr-Kreis gestoppt werden.

 

Der rabiate Fahrer war dabei nicht etwa in einem PS-starken Boliden unterwegs, sondern in einem kleinen VW-Polo. Am Montag gegen 19.25 Uhr fuhr er auf der B 14 vom Schattenring hinunter in die Stadt und fuhr dabei laut Polizei sehr dicht auf einen Smart einer 29-jährigen Frau auf. Die Fahrerin fühlte sich ziemlich bedrängt – zumal der Polo-Fahrer im Heslacher Tunnel Richtung Innenstadt auch noch mehrfach die Lichthupe betätigte.

Anhaltesignale werden zunächst ignoriert

Noch im Tunnel soll es dann zu einem heiklen Überholmanöver gekommen sein: Der Polo-Fahrer scherte trotz durchgezogener Mittellinie riskant auf die Gegenfahrbahn aus – musste aber wegen Gegenverkehr zurückziehen. Anschließend blieb er der Smart-Fahrerin dicht auf den Fersen. „Die Frau informierte daraufhin die Polizei, die mit zwei Streifenfahrzeugen ausrückte“, sagt Polizeisprecher Johannes Freiherr von Gillhaußen.

Der Polo mit Waiblinger Kennzeichen blieb weiter auf der B 14 unterwegs – und wurde von einer Streife im Bereich des Kappelbergtunnels in Fellbach gesichtet. Trotz der Anhaltesignale fuhr der Fahrer des Kleinwagens aber zunächst weiter, ehe er an einem Parkplatz vor Winnenden dann doch zur Seite fuhr und sich kontrollieren ließ. Was hatte den 25-Jährigen getrieben?

Polizei sucht mögliche Geschädigte

„Es gibt keine Hinweise auf Alkohol- oder Drogenbeeinflussung oder andere Ausfallerscheinungen“, sagt Polizeisprecher Gillhaußen. Welche führerscheinrechtlichen Konsequenzen drohen, wird noch geprüft. Nicht ausgeschlossen wird, dass der 25-Jährige über seinen Fahrstil kein ausreichendes Problembewusstsein entwickelt hat. Bei der Kontrolle zeigte er sich kooperativ. Wer von der Fahrweise des VW Polo gefährdet wurde, kann sich bei der Polizei unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 32 00 melden.