Die Bahn will alle ausstehenden Aufträge für den Bau von Stuttgart 21 bis Ende März vergeben.

Stuttgart - Nach mehrmonatiger Verzögerung will die Bahn alle ausstehenden Aufträge für den Bau des umstrittenen Tiefbahnhofs Stuttgart 21 bis Ende März vergeben. „Es gibt sehr viele Firmen, die um die Vergaben kämpfen“, sagte Wolfgang Dietrich, Sprecher des Bahnprojekts Stuttgart 21, am Montag in Stuttgart. Auch der Tunnel Richtung Norden solle noch in diesem Monat vergeben werden. Nach der Rodung des Mittleren Schlossgartens würden dort derzeit wichtige Bauabschnitte vorbereitet. Dies könne bis zu acht Monate dauern. Zentrale Tiefbauarbeiten sollen Anfang 2013 beginnen.

 

Sehr viele Lkw mit Schutt fahren über reguläre Straßen

Unter anderem sollen von April an ein unterirdisches Technikgebäude und von Juni an der neue Querbahnsteig gebaut werden, der zum Fahrplanwechsel im Dezember in Betrieb genommen werden soll. Die Züge halten dann weitgehend außerhalb des Kopfbahnhofs, Fahrgäste gelangen über Behelfsbrücken in die Haupthalle des Hauptbahnhofs und zu den S- und U-Bahnhaltestellen. Im August und September sollen die Logistikstraßen für den Abtransport des Schutts gebaut werden. Man müsse aber damit rechnen, dass die Lastwagen auch auf den normalen Straßen fahren. Angaben zu der Menge machte die Bahn aber nicht: „Sehr, sehr viele“, sagte Projektleiter Stefan Penn.

Umbau Haltestelle Staatsgalerie ab Herbst

Auch der Umbau der U-Bahnstreckenführung an der Staatsgalerie soll ab Herbst beginnen. Zudem sollen zwei sogenannte Düker gebaut werden, mit denen unterirdische Wasserläufe in einer Art Unterführung umgeleitet werden sollen. Mit dem Nesenbach-Düker habe die Bahn nach Angaben von Gegnern des Projekts bereits 2010 beginnen wollen.

2013 soll dann die Anlage für das Grundwassermanagement ihren Betrieb aufnehmen. Nach einer entsprechenden Klage des BUND bis vor dem Verwaltungsgerichtshof müsse nun das Eisenbahnbundesamt die von der Bahn geplanten Änderungen genehmigen, der Zeitpunkt sei noch nicht absehbar. Da die Bahn während der Tiefbauarbeiten befristet mehr Grundwasser abpumpen will, muss sie eine temporäre Anlage zum Grundwasser-Management zusätzlich bereitstellen.