Wie sich ein Backnanger vergiftet hat, bleibt unklar. Die Untersuchung einer Warenprobe ergab keine Spuren von Maiglöckchen.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Backnang - Am letzten Aprilwochenende machte die Meldung Schlagzeilen, ein Mann in Backnang habe sich durch den Verzehr von Maiglöckchen in Bärlauch eine Lebensmittelvergiftung zugezogen. Mittlerweile ist das Untersuchungsergebnis der Ware, die in einem Hofladen in Backnang verkauft wurde, bekannt. Die 400 Gramm Bärlauch, die der Händler, der auch einen Stand auf dem Waiblinger Wochenmarkt unterhält, der Polizei übergeben hatte, wies keine Spuren von Maiglöckchen auf. „Das heißt aber nicht, das der Mann keine Maiglöckchen gegessen hat“, sagte ein Polizeisprecher. Der Händler hatte insgesamt vier Kilogramm Bärlauch von zwei Großhändlern bezogen gehabt.

 

Mit Vergiftungssymptomen in die Klinik

Der Mann hatte am Freitag, 26. April, Bärlauch in dem Hofladen gekauft und noch am Abend verzehrt. Am nächsten Morgen traten die ersten Symptome einer Vergiftung auf. Der Mann ging darauf am Mittag ins Krankenhaus, wo tatsächlich eine Vergiftung festgestellt wurde. Ihm ging es rasch wieder gut, er konnte nach dem Wochenende das Krankenhaus verlassen. Ob die Vergiftung auf den gekauften Bärlauch zurückzuführen ist, war bereits an dem Wochenende nicht mehr nachvollziehbar. Die Frist zwischen dem Verzehr und der Untersuchung sei zu lange gewesen, so die Polizei.

Blätter von Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlosen sehen sich zum Verwechseln ähnlich, vor allem, wenn sie nicht blühen. Dann sind Maiglöckchen an den markanten Blüten erkennbar, die wie kleine Glocken aussehen. Im Gegensatz zum Bärlauch sind die beiden anderen Pflanzen giftig. Bärlauch riecht nach Knoblauch, weshalb er auch Wilder Knoblauch genannt wird. Außerdem sind Bärlauchblätter auf der Unterseite matt, Maiglöckchen glänzen auf der Unterseite, die der Herbstzeitlose auf beiden Seiten.