Fleisch und Gemüse lässt sich mit Holzkohle, Gas oder Strom braten. Was ist besser? Aus ökoligischer Sicht sicherlich ein Gas- oder Elektrogrill. Die Stiftung Warentest hat jetzt jeweils sechs Holzkohle- und Gasgrills getestet.

Stuttgart - Natürlich gibt es Grillfans, die nur Holzkohle gelten lassen – schließlich könne allein sie für das typische Grillaroma sorgen. Andere sind da nicht so streng: Sie essen auch gerne gasgegrilltes Fleisch, Fisch, Gemüse oder vielleicht auch mal Obst. Und manch einer nimmt sogar mit einem Elektrogrill vorlieb – preislich wie ökologisch sicherlich die weitaus günstigste Variante, wenn man am Grillplatz über eine Steckdose samt Verlängerungskabel verfügt. Den fehlenden Holzgrillgeschmack kann man bei gas- oder elektrogegrillter Ware ja mit speziellen flüssigen Raucharomen nachrüsten – wenn man unbedingt auf einer solchen geschmacklichen Note bestehen möchte.

 

Die Stiftung Warentest hat in ihrem Juni-Heft „Test“ jetzt jeweils sechs Holzkohle- und Gasgrills getestet. Vier Gasgeräte und zwei Kohlegriller erhielten die Note „gut“, die anderen immer noch ein gutes „befriedigend“. Vor allem die Gasgrills können allerdings ordentlich ins Geld gehen: Von 380 bis 800 Euro reichte die Preisspanne bei den getesteten Geräten. Die Holzkohlegrills waren deutlich billiger – hier bewegten sich die Preise zwischen 100 und 410 Euro, wobei es natürlich auch noch billigere Modelle gibt. Zum Vergleich: alltagstaugliche Elektrogrills gibt es schon für weniger als 50 Euro.

Wenn es nur um das gesellige Grillvergnügen mit Freunden geht, dann reicht auch nach Ansicht der Berliner Warentester ein einfacher Holzkohlegrill: „Kohle rein, anzünden, warten“, lautet dann die Devise. Dabei muss man allerdings in Kauf nehmen, dass ordentlich Fett und Marinade ins Feuer tropft – was bekanntlich nicht sonderlich gesundheitsfördernd ist. Umweltbewusste Kohlegriller sollten übrigens darauf achten, dass die Holzkohle das FSC-Siegel trägt – als zertifizierter Nachweis dafür, dass sie aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammt. Gut für die Umwelt ist auch, wenn man heimische Buchenholzkohle kauft. Die ist zwar meist relativ teuer, dafür hat sie einen hohen Brennwert.

Spritius sollte auf keinen Fall als Anzündhilfe dienen

Umweltschützer empfehlen, zum Anzünden keine chemischen Zündhilfen zu nehmen, sondern mit Öl oder Wachs getränkte Ökoanzünder. Leider muss man sich dann aber manchmal ganz schön ärgern, bis die Kohle glüht. Was allerdings auch mit „normalen“ Anzündhilfen der Fall sein kann, die zudem teilweise mit Sicherheitsproblemen zu kämpfen haben. Im vergangenen Jahr hatte die Stiftung Warentest alle geprüften flüssigen Paraffinanzünder und Anzündkamine mit „mangelhaft“ bewertet. „Sicher, sauber und zügig“ glühte die Kohle nur mit dem Produkt „Startfire Feuerspray“ durch. Befriedigend war das Grillanzündergel von Flamax und die Anzündcreme von Flash. Spritius sollte auf keinen Fall als Anzündhilfe dienen.

Im Handel gibt es auch Einmalgrills, die vom Grillgerät über die Holzkohle bis zur Anzündhilfe alles enthalten, was man zum Grillen braucht. Danach werden sie weggeworfen – was alles andere als umweltverträglich ist. Allerdings würde sich manch ein Hobby-Grillmeister ein solches Wegwerfgerät wünschen – wenn es nach dem Vergnügen ans Saubermachen geht und die Asche entsorgt werden muss. Da muss man selbst bei einem kleinen Elektrogerät gehörig schrubben, wenn man beim nächsten Mal nicht mit einem schwarz verkrusteten Rost und einer fetttriefenden Auffangschale grillen möchte.