Familie ist nichts für Feiglinge und schwache Mägen. Das wird uns in „Die Coopers“ zwar nicht besonders tiefgründig, aber sehr amüsant vorgeführt.

Stuttgart - Der letzte Satz dieses Disney-Films geht so: „Seit heute weiß ich, dass miese Tage gar nicht so schlimm sind, wenn man Leute um sich hat, die man lieb hat.“ Diese Aussage ist natürlich problematisch. Denn mit ihr ließen sich allerlei Ungerechtigkeiten schönreden, in den Slums von Kalkutta zum Beispiel und auch sonst überall, wo Menschen nicht mehr haben als einander. Andererseits sagt den Satz der elfjährige Sprössling einer US-amerikanischen gehobenen Mittelklassefamilie an seinem Geburtstag, und wenn man von dem ideologischen Missbrauchspotenzial mal absieht, muss man anerkennen: Er sagt ihn am Ende eines nicht besonders tiefgründigen, aber dafür umso vergnüglicheren Films.

 

Dellen im Optimismus

Michael Artetas Komödie „Die Coopers – Schlimmer geht immer“ erzählt nämlich den Geburtstag des Buben mit einer aberwitzigen Ballung von Slapstick-Einlagen: Kaugummi verklebt das Haar, Pickel wächst über Nacht, Vorstellungsgespräch misslingt, Auto löst sich auf, Känguru entflieht, und Hustensaft macht high. Mama Kelly (Jennifer Garner) und Papa Ben Cooper (Steve Carell) lassen sich von eigenen Missgeschicken ebenso wenig aus dem Konzept bringen wie von denen ihrer vierköpfigen Rasselbande (Familie macht stark). Nur als das Baby plötzlich grün im Gesicht ist (Filzstift färbt), erleidet der Optimismus der Mutter kurzfristig Dellen. Aber der Vater reißt sie bald wieder mit.

„Die Coopers“ – und das macht den Film sympathisch – wollen gar nicht mehr sein als eine rasante Aneinanderreihung von Alltagskatastrophen mit Lachgarantie. Dass der Film sein flüchtiges Happy End etwas dreist als finale Rettung verkauft, nimmt man schmunzelnd in Kauf.

Die Coopers – Schlimmer geht immer. USA 2015. Regie: Miguel Arteta. Mit Steve Carell, Jennifer Garner, Ed Oxenbould, Bella Thorne. 81 Minuten. Ohne Altersbeschränkung.