Seit fünf Wochen planscht eine Streifengans im Wellness-Becken der Therme Konstanz. Jetzt hat es sich ausgeplanscht. Die Gans kommt weg.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Es kommt, wie es kommen musste: Steffen, die Streifengans, die sich das 33,5 Grad warme Außenbecken der Therme Konstanz als Winterquartier ausgewählt hat, bekommt Bade- und Hausverbot. Damit hat sich das Team Müller-Lüdenscheid („Die Ente/Gans bleibt draußen“) durchgesetzt, das von dem Mitschwimmer gans und gar nicht amused war. Das Team Dr. Klöbner, also diejenigen Badegäste, die das Bad gerne weiterhin mit dem possierlichen Zugvogel geteilt hätten, ist unterlegen.

 

Ausschlaggebend war das Votum des Gesundheitsamtes. Demnach geht von Steffen und seinen Hinterlassenschaften zwar keine Gesundheitsgefahr aus, weil das Chlor im Wasser neutralisierend wirkt. „Aus hygienischen Gründen“ habe die Gans dennoch nichts im Becken zu suchen. Ein Sprecher der für die Bäder zuständigen Stadtwerke, der sich persönlich in das Thermalbecken begeben hatte, um das Schwimmverhalten von Steffen zu begutachten, stellt fest: „Wir sind froh, dass die Gans jetzt wegkommt. Sie hat im Thermalbad einfach nichts zu suchen.“ Auch wenn sie niemanden angegangen sei. Damit dürfte auch für das Badepersonal wieder Ruhe einkehren. Steffen war bei den Badegästen Gesprächsstoff Nummer eins. Die Dr. Klöbners und die Müller-Lüdenscheids lieferten sich lebhafte Diskussionen.

Was aber wird nun aus der Streifengans? Ihre Artgenossen stammen ursprünglich aus Asien. Im Winter muss der Zugvogel irgendwo unterkommen. Ein erster Versuch, Steffen ins benachbarte Strandbad umzusiedeln, war gescheitert. Jetzt soll es der Tierschutz richten, namentlich der Nabu. Zwischen Therme und neuem Winterquartier, so raten die Stadtwerke, müssten einige Kilometer Entfernung liegen. Sonst sei zu befürchten, dass Steffen morgen wieder vor der Therme steht oder vielmehr darin schwimmt.