Das Sekretariat der St.-Barbara-Gemeinde befindet sich jetzt im früheren Schwesternhaus an der Hartwaldstraße. Der neue Besitzer plant nun, im Anbau ein Tonstudio einzurichten.

Hofen - Das Pfarrbüro der katholischen Kirchengemeinde St.-Barbara in Hofen ist umgezogen. Seit Ende Juli empfängt die Pfarrsekretärin Yvonne Westenhöfer Eltern, die ihr Kind taufen lassen möchten, und Paare, die heiraten wollen, im Büro im ehemaligen Schwesternhaus der Gemeinde an der Hartwaldstraße. Das Pfarrhaus an der Faßnachtstraße, in dem das Büro bisher untergebracht war, ist zum Anfang dieses Jahres verkauft worden. Allerdings konnte die Gemeinde die bisherigen Räume noch bis zum 24. Juli nutzen.

 

Sanierung des Büros zu teuer

Monsignore Oliver Lahl, der Pfarrer der Seelsorgeeinheit Stuttgarter Madonna, nennt Gründe für den Verkauf: „Das Haus ist 1756 gebaut worden und muss saniert werden. Um es zu erhalten, müssten wir 200 000 bis 500 000 Euro investieren.“ Die Sanierung hätte die Gemeinde nicht selbstständig stemmen können, sagt der Pfarrer. Im Haus müssten Sanitär- und Elektroarbeiten durchgeführt werden. „Außerdem haben wir uns die Frage gestellt, wofür wir als Gemeinde Geld in das Pfarrhaus stecken sollen“, sagt Lahl. „Denn es ist klar, dass es nicht mehr der Wohnsitz des Pfarrers sein wird.“ Seit mehr als zwei Jahren lebt hier kein Geistlicher mehr. Lahl wohnt in Sommerrain.

Es gab noch einen Grund für den Verkauf: „Wir wollten die Gebäude der Gemeinde reduzieren, weil wir sie alle in Schuss halten müssen“, erklärt Lahl. „Darum haben wir uns überlegt, welche Gebäude wir erhalten müssen, und welche nicht.“ Die Wahl fiel darauf, das Pfarrhaus mit dem angebauten Büro an einen Privatmann zu verkaufen, sagt Reinhold Markus, der zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderates.

Wie viel die Gemeinde durch den Verkauf eingenommen hat, möchte Lahl aus Gründen des Datenschutzes nicht verraten. Der Käufer wohnt im früheren Pfarrhaus und will im Anbau ein Tonstudio einrichten. Einen Käufer für das Pfarrhaus zu finden, der mit den Vorstellungen der Kirche übereinstimmt, sei nicht einfach gewesen. „Wir wollten nicht an jemanden verkaufen, der im Garten ein Sechs-Familien-Haus bauen wollte“, erklärt Lahl. Auch Markus war es wichtig, den Garten zu erhalten.

Teil der Einnahmen floss in Sanierung des Schwesternhauses

Das Pfarrbüro im Anbau weiter zu nutzen, sei nicht dauerhaft in Frage gekommen, sagt Oliver Lahl. „Man hätte im Bürotrakt ein WC einbauen müssen. Das wäre finanziell unverhältnismäßig gewesen.“

Aus einem Teil der Einnahmen aus dem Verkauf wurden die Räume des früheren Schwesternhauses renoviert. Dafür hat die Gemeinde 85 000 Euro investiert. „Es sah aus wie ein Bürotrakt von vor 50 Jahren“, sagt Lahl. Nach der Nutzung als Krankenstation dienten die Räume als Übergangswohnung. Da die Marienburg, das Domizil der Pfadfinder, abgebrannt war, zogen diese ein. Jetzt sind sie noch im Gebäude, aber im Obergeschoss.

Im neuen Pfarrbüro wurden Wände und Türen neu gestrichen, Leitungen für Telefon und Internet verlegt und eine neue Küche eingebaut. „Es ist zwar nicht so groß“, sagt Markus. „Doch es reicht“, ergänzt Monsignore Lahl. Es gibt einen Besprechungsraum, einen Arbeitsplatz für die Pfarrsekretärin und einen Archivraum für die Kirchenakten.