Kenner schätzen die Kunstsammlung des Drogenhilfevereins Release schon lange. Gezeigt werden 100 Werke aus 20 Jahren Sammlertätigkeit und Akquise.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Kenner schätzen die Kunstsammlung des Drogenhilfevereins Release schon lange. Geschäftsführer Ulrich Binder und Galerist Horst Merkle haben über Jahrzehnte Kontakte zu Künstlern aufgebaut und laden traditionell am Jahresende zu ihrer Verkaufsausstellung zu Gunsten der Einrichtung ein. Vor ziemlich genau einem Jahr gastierte Release zum ersten Mal mit einer Benefiz-Verkaufsausstellung seiner Kunstwerke im Hospitalhof. Gezeigt wurden 100 Werke aus 20 Jahren Sammlertätigkeit und Akquise von Binder und Merkle. Diese Ausstellung war in finanzieller wie öffentlichkeitswirksamer Sicht so erfolgreich, dass sie jetzt zur Institution wird. Die Leiterin der Bildungseinrichtung, Monika Renninger, freut sich über die erneute Zusammenarbeit: „Es ist einfach schön, die Bilder hier hängen zu haben“.

 

Dieses Mal steht die Schau unter dem Motto „Große Formate, kleine Preise“. Diese liegen bis auf wenige Ausnahmen unter 1000 Euro und beginnen bei 270 Euro. Die Namen der ausgestellten Künstler lesen sich wie ein Who is Who zeitgenössischer Kunst. Darunter sind grafische Werke von Markus Lüpertz, Jonny Friedländer, Jürgen Brodwolf, Imi Knoebel, Walter Stöhrer, Paul Uwe Dreyer sowie ein Offsetdruck auf Samt des Turner-Preisträgers Wolfgang Tillmanns und konkrete (Zahlen)-Poesie von Eugen Gomringer. Unter den Künstlern sind auch etliche Namen, die mit Stuttgart direkt verbunden sind, wie Micha Ullmann, der an der Staatlichen Akademie der Künste lehrt. Oder der von Gerlinde Beck. Die 2006 verstorbene Cannstatterin hatte sich vor allem mit ihren Skulpturen im öffentlichen Raum einen Namen gemacht.

Alle Stile in der Schau vertreten

„Wir haben für jeden Geschmack etwas dabei: von der Moderne über die zeitgenössische Malerei bis zur konkreten Kunst“, fasst Galerist Horst Merkle die Stilrichtungen zusammen, die vertreten sind.

„Die Qualität ist entscheidend bei der Auswahl“, betont Ulrich Binder und berichtet, dass „Release und Kunst“ hin und wieder Spenden von Sammlern angeboten bekommt. Dieses Mal sind einige davon zu sehen. Andererseits wissen gerade die Sammler die Aktivitäten von Binder und Merkle zu schätzen: „Eine Grafik von Brodwolf ist schon verkauft – am Telefon“, erzählt Binder lachend. Der Käufer hatte eine Einladungskarte erhalten und darauf den Namen des Schweizer Künstlers gelesen.

Für alle, die nicht ganz so schnell entschlossen sind, sind Binder und Merkle am Freitag, 4. März, ab 14 Uhr sowie am 5. und 6. März jeweils von 10 bis 18 Uhr vor Ort. Sie können die Interessenten beraten. Drei Viertel des Verkaufserlöses kommen Release zugute, ein Viertel geht an den Hospitalhof.