Eine Lösung, ohne dass Streit programmiert ist: Statt sechs verkaufsoffener Sonntag gibt es im kommenden Jahr nur zwei. Grund dafür ist eine sehr streitfreudige Gewerkschaft.

Region: Verena Mayer (ena)

Ludwigsburg - Aus sechs mach zwei: So hält es Ludwigsburg mit den verkaufsoffenen Sonntagen im kommenden Jahr – und kann sich sicher sein, keinen Streit mit der Gewerkschaft Verdi zu bekommen. Der erste Shopping-Sonntag ist für den 22. März geplant. Das „Märzklopfen“ ist gekoppelt an die Saisoneröffnung des Blühenden Barocks. Der zweite ist für den 11. Oktober terminiert, wenn die Ludwigsburger ihr Kastanienbeutelfest feiern. Beide Events haben eine sogenannte prägende Wirkung, die geöffneten Geschäfte an diesem Tag sind also nur ein Zusatz.

 

Die Oldtimerfans treffen sich inzwischen in Bietigheim

Dies ist laut Bundesverwaltungsgericht die Voraussetzung für einen verkaufsoffenen Sonntag – und war für die Gewerkschaft Verdi der Grund, (erfolgreich) gegen zwei andere Ludwigsburger verkaufsoffenen Sonntage zu klagen: gegen die im Breuningerland, wo das Shopping jeweils an eine nicht sonderlich prägende Oldtimerausstellung gekoppelt war. Inzwischen treffen sich die Oldtimerfans auf dem Parkplatz des Möbelhauses Hofmeister in Bietigheim-Bissingen.

Ein weiterer verkaufsoffener Sonntag hat sich von selbst erledigt: Beim Kiesranzenfest in Neckarweihingen gibt es keine Geschäfte mehr, die öffnen können oder wollen. Und auf die Premiere eines Shopping-Sonntages während des Naturvision-Filmfestivals hat der Innenstadtverein Luis im vergangenen Jahr sicherheitshalber ganz verzichtet – weil er Verdi nicht provozieren wollte.