Es zieht viele Besucher in die Innenstadt.

Renningen - Selten ist ein Sonntagsspaziergang durch die Stadt so erlebnisreich gewesen. Trotz strahlender Herbstsonne sind der Oldtimerbus Sonja und ihre Kollegin voll wie selten, es zieht sich eben doch vom südlichen Ende der Stadt bis ins Industriegebiet. Doch es gibt auch viele Passanten, die unverdrossen die Bahnhofstraße entlang schlendern, ein Eis oder Crêpes in der Hand.

 

In den Geschäften ist es voll, die Kunden nutzen die Gelegenheit zur Schnäppchenjagd, die stets mit dem verkaufsoffenen Sonntag einhergeht. „Komm“, sagt ein älterer Herr bei Eco-Schuhe im Einkaufszentrum Süd und nimmt seinen Enkel auf den Arm, „wir gehen mal aus dem Weg, wenn die Frauen einkaufen.“

In der Bar vom Südbahnhof Gleis 2 sitzen einige Gäste gemütlich in der Sonne und warten, bis die Live-Musik beginnt. Ein Abstecher auf den Rathausplatz ist in diesem Jahr nicht ganz so idyllisch wie sonst, die Baustelle rund um Rat- und Gemeindehaus ist eben keine Augenweide. Trotzdem haben sich die Bänke am Rathaus schon früh gefüllt, und der Renninger Musiker Falko Kaiser animiert so manchen gut gelaunten Renninger mit seinen Songs zum Mitsingen.

Am Ernst-Bauer-Platz ist viel los

Am meisten los ist an diesem Sonntagnachmittag auf dem Ernst-Bauer-Platz. Hier bewältigen Mädchen und Jungen in einem abgegrenzten Bereich den aufgebauten Parcours der Spielanimateure von Spiel-o-top mit unterschiedlichen Fahrzeugen, eben mit allem, was Rollen hat. Und wer nach dem Parcours noch überschüssige Kraft hat, schlägt mit den Zimmerleuten der Dachdeckerei Patzig Nägel in einen Balken oder zaubert mit dem Hammer ein zerbrechliches Herz aus einem unscheinbaren Stück Schiefer.

Gleich daneben informiert die „Jagdliche Hegegemeinschaft“ der Jagdpächter von Renningen und Malmsheim über Natur und Naturschutz. Sie haben den Lernanhänger Lena mitgebraucht, und veranschaulichen damit Wissenswertes über die Tiere in unserem Wald. Und sie erklären, was die Hegegemeinschaft für den Naturschutz leistet: „Zum Beispiel haben wir in Eigenleistung im regionalen Staatswald eine Eichenaufforstung mit Schutzhüllen versehen, um die jungen Bäume vor Wildbiss zu schützen. Sonst hätten wir in dem Bezirk auf Geheiß des Forstamtes alle Rehe schießen müssen. Denn Rehe knabbern liebend gerne junge Eichen an“, erzählt Rainer Pliefke von der Hegegemeinschaft.

Alle wollen Falke, Habicht und Uhu sehen

Der absolute Magnet ist allerdings der kleine, abgezirkelte Bereich hinter dem Anhänger. Hier stehen freie Falkner mit ihren Vögeln. Ein Wanderfalke, ein Habicht und ein Uhu sind dabei und sorgen für respektvolles Aufblitzen in neugierigen Kinderaugen. Die Falkner sind mit der befreundeten Hegegemeinschaft gekommen und erklären Kindern und ihren Eltern alles über die Vögel und die Falknerei. Mit dabei ist auch ein Wiesel, das ebenfalls zur Jagd eingesetzt wird und auch gestreichelt werden darf.

Alles in allem hat der Gewerbe- und Handelsverein Renningen, der den verkaufsoffenen Sonntag organisiert hat, wieder einiges auf die Beine gestellt, um den Tag für alle Besucher zu einem Erlebnis zu machen. Citymanagerin Gundula Schulze ist zufrieden: „In diesem Jahr haben wir besonders viele Teilnehmer gewinnen können.“

Rund 30 Renninger Gewerbetreibende und Vereine haben am Aktionstag mitgewirkt und dazu beigetragen, dass den Besuchern eine Mischung aus Leckereien, Unterhaltung und Einkaufsmöglichkeiten mit vielen Sonderaktionen geboten werden konnte.