Erst Punica, dann Nestea: Die nächste große Getränkemarke verschwindet aus den Supermarktregalen. Was hinter dem Verkaufsstopp steckt.

Der Eistee von Nestea ist fester Bestandteil in vielen Supermarkt- oder Tankstellenregalen – bis jetzt. Markeninhaber Nestlé nimmt das beliebte Getränk, das es in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt, aus dem Verkauf, das hat das Unternehmen gegenüber der „Lebensmittelzeitung“ (LZ) bestätigt.

 

Bereits Ende März wird die Marke demnach verschwinden. Und das, obwohl Eistee nach wie vor beliebt ist. In einer Umfrage aus dem Jahr 2022 gaben in der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren rund 9,54 Millionen Personen an, innerhalb der letzten 14 Tage Eistee gekauft oder konsumiert zu haben. Die Erhebung erfolgte durch das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD).

Getränk schon länger auf dem Prüfstand

Nestlé bestätigte gegenüber der LZ, dass „der Vertrag mit unserem bisherigen Vertriebspartner zu einem Ende gekommen ist“. Die Handelspartner seien über den Verkaufsstopp informiert worden. Ein Strategiewechsel bei Nestlé soll hinter dem Aus der Getränkemarke stecken. Das zuckerhaltige Getränk sei schon länger auf dem Prüfstand gewesen.

Auch die Konkurrenz dürfte eine Rolle bei der Entscheidung gespielt haben. So hat die Coca-Cola Company mit Fuze Tea den Markt aufgemischt, seit Anfang 2018 ist die Marke in Deutschland erhältlich. „Fuze Tea gehört mittlerweile weltweit zu den am schnellsten wachsenden Marken von Coca‑Cola“, teilte das Unternehmen 2019 mit. Auch der Eistee von Lipton, Pfanner oder Arizona gehört zu den Nestea-Konkurrenten. Laut LZ hat der Umsatzmarktanteil von Nestea im vergangenen Jahr nur noch bei etwa 1,7 Prozent gelegen.

Vor über 70 Jahren eingeführt

Nestlé war nach eigenen Angaben „das erste Unternehmen, das Eistee im großen Stil herstellte.“ Vor über 70 Jahren wurde Nestea auf dem Markt eingeführt. Auf die Idee, Schwarztee gekühlt zu trinken, sei man hingegen bereits früher gekommen. Unklar blieb, ob es künftig eine Alternative für den Eistee geben wird.

Erst im Februar wurde bekannt, dass die Fruchtsaftmarke Punica nicht mehr verkauft wird. Die Produktion wurde bereits im September 2022 gestoppt, zuletzt gingen noch Restbestände über die Ladentheke. Der Getränkekonzern Pepsico hatte zuvor die Mehrheit seiner Saftsparte einschließlich Punica verkauft. Das neue Unternehmen entschied schließlich, Punica vom Markt zu nehmen.