Amt und Bezirksbeirat haben die Ideen zur Neugestaltung nochmals unter die Lupe genommen.

Stuttgart -

 

Der Prozess zur Neuordnung des Verkehrs an der Doggenburg geht in die nächste Runde. Aktuell prüft die Verwaltung die Ergebnisse der letzten Sitzung des Bezirksbeirats Nord, in der die Vorschläge des Tiefbauamts, aber auch Anregungen von Bezirksbeiräten diskutiert wurden. „Die Verwaltung wird nun die Ergebnisse zusammenfassen und dabei die Argumente zu den jeweiligen Vorschlägen nochmals prüfen und bewerten“, erklärt Jochen Hutt vom Tiefbauamt Stuttgart. „Das Ergebnis soll dann vor den Sommerferien im Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt werden.“

Die Pläne der Behörde riefen im Bezirksbeirat ein geteiltes Echo hervor. „Letztlich kam es am Ende zu einem Patt“, berichtet Anna Kedziora (Freie Wähler). CDU, FDP und Freie Wähler seien sich in der Unterstützung des Vorschlags einig. SPD und Grüne tendierten eher zu alternativen Ideen wie der Integration eines Kreisverkehrs, die von der Verwaltung aus praktischen Gründen abgelehnt wird. „Wenn mir das Amt erklärt, dass der Bus nicht durch den Kreisverkehr passt, da die Schwenkkapazität nicht ausreicht, dann muss ich da nicht weiter bohren“, findet Kedziora. Die Zusammenarbeit mit den Ämtern schildert sie als „äußerst intensiv, konstruktiv, kollegial und professionell“. So etwas habe sie „in dieser Form bisher noch nicht erlebt“, zeigt sich die Bezirksbeirätin begeistert. „Alle Beteiligten haben sich sehr viel Zeit genommen, und es wurde auf alle Vorschläge eingegangen.“ Das schließt die Variante von Ulrich Frohnmeyer (Grüne) und Sebastian Sage (SPD) ein. Hutt sieht das ähnlich: „In meinen Augen lief der Ideenaustausch geradezu beispielhaft ab“, sagt er und hat auch gleich ein Beispiel für eine Anregung aus dem Gremium parat, die Eingang in die Planung fand: die Einrichtung eines zweiten Überwegs über die Kräherwaldstraße, die vor allem die Situation für den Radverkehr verbessern soll.

Ziel ist mehr Sicherheit

„Bei der Doggenburg handelt es sich um eine sehr komplexe Verkehrskreuzung“, führt der Leiter des Tiefbauamts aus. „Kräherwaldstraße, Lenzhalde, Herdweg und Feuerbacher Heide treffen hier teilweise versetzt, aufeinander. Gleichwohl sind wir der Auffassung, dass wir die verkehrlichen Herausforderungen mit einer am Bestand orientierten Lösung in den Griff bekommen.“ Anna Kedziora hatte sich ursprünglich eine Gesamtlösung gewünscht, die auch Einfahrtsstraßen wie die Zeppelinstraße mitberücksichtigt hätte. Was nun auf dem Tisch liegt, scheint ihr jedoch ebenfalls geeignet, das vorrangige Ziel zu erreichen: Die Steigerung der Verkehrssicherheit. „Wenn alles so realisiert wird, wird sich die Situation schon dadurch verändern, dass die Abzweigung in die Feuerbacher Heide deutlich verkleinert wird“, ist sie sich sicher. „Dadurch ist ein Wenden um die Verkehrsinsel herum nicht mehr möglich, auch wird die Kreuzung durch das Zusammenführen der Spuren um das ehemalige Kassenhäuschen des ehemaligen Tiergartens deutlich entschleunigt.“

Dass gewissenhafter Meinungsaustausch seine Zeit braucht, stört Kedziora nicht: „Das ist gelebte Demokratie. Wichtig ist nur, die Sache im Auge zu behalten und von persönlichen Interessen und Eitelkeiten abzusehen. Die Diskussion selbst ist ein hohes Gut!“