Seit wenigen Tagen erneuern die Stadtwerke in der Fellbacher Straße die Gas- und Wasserleitungen. Das bedeutet mehrere Monate lang weiträumige Umleitungen für die Buslinie 60. Händler im Ortskern rechnen zudem mit Umsatzeinbußen.

Schmiden - De facto geht es um ein gerade mal 100 Meter langes Stück Straße mitten in Schmiden, das seit wenigen Tagen für den Durchgangsverkehr nicht mehr zur Verfügung steht. Die Auswirkungen allerdings sind beträchtlich – für die Anwohner und Einzelhändler im Ortskern, für Autofahrer, die auf dem Weg von Nord nach Süd komplexe Umleitungen hinter sich bringen müssen. Und nicht zuletzt für die Buspendler, die wegen der großräumigen Umleitungen der Linie 60 weitere Wege bis zur Haltestelle zurücklegen müssen.

 

Und dabei sind diese Einschränkungen erst der Vorgeschmack für jene Bauarbeiten, die in den kommenden Monaten im Zuge der künftigen Neuen Mitte in Schmiden zu erwarten sind. Der erste Spatenstich fürs neue Wohngebiet ist übrigens für Samstag, 5. Mai, um 14 Uhr angesetzt.

Die Achalmstraße ist im Zuge dieser Aktivitäten durchgehend zur Einbahnstraße umgewidmet worden

Die Häuser auf der Fläche zwischen Fellbacher Straße und Butterstraße sind in den vergangenen Monaten bereits abgebrochen worden. Im nächsten Schritt wird aktuell im Auftrag der Stadtwerke Fellbach gebuddelt. In der Fellbacher Straße im Bereich zwischen der Achalmstraße und der Gotthilf-Bayh-Straße müssen Gas- und Wasserleitungen sowie Niederspannungsleitungen erneuert werden.

Weil der direkte innerörtliche Weg gen Süden hin zur Kreuzung mit der Gotthilf-Bayh-Straße gesperrt ist, wird der Durchgangsverkehr am Beginn der Baustelle zunächst nach rechts in die Achalmstraße geleitet und dort hinauf bis zum Kreisel an der Tournonstraße geführt, ehe es links runter am Seniorenzentrum Schmiden und dem Feuerwehrhaus bis zur Kreuzung mit der Gotthilf-Bayh-Straße und dort dann entweder nach links zum Ortskern oder rechts zur Höhenstraße geht.

Die Achalmstraße ist im Zuge dieser Aktivitäten durchgehend zur Einbahnstraße umgewidmet worden, außerdem hat die Stadt dort Halteverbotsschilder aufgestellt. Ein mobiles Tempomessgerät am Straßenrand weist die Autofahrer zudem darauf hin, ob sie die Maximalgeschwindigkeit einhalten oder überschreiten.

Dass der Busverkehr in den nächsten Monaten den nördlichen Bereich des Schmidener Kerns nicht bedient, dürfte etliche Pendler beeinträchtigen, die zum Fellbacher Bahnhof und dann weiter mit der S-Bahn nach Stuttgart gelangen wollen. Der Grund ist, dass vor allem Gelenkbusse an den Kurven in Schmiden, etwa zur Achalmstraße hin, nicht ums Eck kommen. Somit muss der Linie-60-Fahrer von der Oeffinger Haupstraße her bereits über die Freibergstraße gen Westen steuern, dann auf der Höhenstraße weiter gen Süden und schließlich an der Tournonstraße beim Stadion wieder gen Osten nach Schmiden.

Probleme bekommen dürften auch die Geschäftsinhaber an der Fellbacher Straße

„Die innerörtlichen Haltestelle in Schmiden können nicht bedient werden“, bringt das städtische Pressereferat den Sachverhalt auf den Punkt. Dies betrifft die Haltestellen Dorfwiesen und Bühnerstraße beim Hotel Hirsch. Den Fahrgästen bleibt nur der Fußmarsch zur Oeffinger Haltestelle Alemannenstraße oder nach Süden jenseits der Kreuzung zur Gotthilf-Bayh-Straße. Probleme bekommen dürften auch die Geschäftsinhaber an der Fellbacher Straße, da etliche Parkplätze wegfallen beziehungsweise wegen der geringen Zahl an Stellplätzen häufig belegt sein werden.

Nicht zu vergessen die Anwohner. Ende vergangener Woche wurden sie von der Fellbacher Stadtverwaltung per Briefkasten-Wurfsendung über die anstehenden Aktivitäten informiert. Aufgrund dieses von Baubürgermeisterin Beatrice Soltys unterzeichneten Schreibens wissen sie nun darüber Bescheid, dass sie demnächst in Wohnungsnähe kaum noch Stellplätze für ihr Heilx Blechle vorfinden werden.

Es fallen sehr viele Parkmöglichkeiten weg

Eine Anwohnerin aus der Achalmstraße verschafft ihrem Ärger Luft: „Der Parkdruck in meinem Wohngebiet ist sowieso schon sehr hoch“, erklärt sie in einer Mitteilung an unsere Redaktion. „Wenn dann, wie in dem Schreiben erklärt, das Parken in der Achalm- und der Wirtembergstraße untersagt ist – bis Juli –, bedeutet das für mich und viele weitere Anwohner ein großes Problem. Denn da fallen schon sehr viele Parkmöglichkeiten weg. Und auch ohne diese Einschränkung wird oft schon in der Kurve und auf schraffierten Flächen geparkt. Was mich oft ärgert, ist, dass Handwerker, die dort wohnen, ihre riesigen Lieferwagen von der Arbeit mit nach Hause nehmen und dann gleich mal zwei Parkplätze an der Straße blockieren – aber das ist ja noch ein anderes Thema.“

Immerhin, verspricht die Stadt, „dieser Bauabschnitt wird Ende Juli, pünktlich zum Schmidener Sommer, abgeschlossen sein“. Jener Schmidener Sommer also, bei dem sich Handwerker, Einzelhändler und Vereine präsentieren und zu dem ein verkaufsoffener Sonntag gehört – am 15. Juli.