Der Container wird nun doch nicht nach Stuttgart verlegt.

Leonberg - Gute Nachrichten: Der Messcontainer in der Leonberger Grabenstraße wird nun doch nicht nach Stuttgart verlegt. Das teilte der Grünen-Landtagsabgeordnete Bernd Murschel aus Leonberg mit. Er hatte sich in einem Abgeordnetenbrief an Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) gegen die Pläne ausgesprochen und hat nun einen Antwortbrief erhalten. „Nach Prüfung durch das Verkehrsministerium und die Landesanstalt für Umwelt ist eine Verlegung der Messstation nicht mehr vorgesehen“, berichtet Murschel. Ob nun eine andere feste Messstation nach Stuttgart verlegt oder an dem vorgesehenen Standort in der Hauptstätter Straße auf andere Art Luftschadstoffe erfasst werden, wisse er nicht.

 

Nach einem nach langem Tauziehen innerhalb der grün-schwarzen Landesregierung erzielten Kompromiss vor einem Monat sollen in der Landeshauptstadt an 16 weiteren Punkten Luftschadstoffe wie Stickstoffdioxid gemessen werden – an 15 davon durch einfachere Passivsammler und an einer Stelle durch einen voll ausgerüsteten Container, der die Werte kontinuierlich erfasst und in Echtzeit ausweist. Und dieser Container sollte aus Leonberg abgezogen werden, lautete die erste Entscheidung.

Fünf Mikrogramm über der Grenze

„Es kann nicht sein, dass eine Messstation, die dauerhafte Überschreitungen für Stickstoffdioxid ermittelt, zuletzt sogar im Jahr 2018 mit steigender Tendenz, verlagert wird“, erklärt Murschel, der auch umweltpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, zum Inhalt seines Briefes. 2018 lag der Jahresmittelwert bei 45 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, im Jahr davor waren es 43 Mikrogramm gewesen. Der jährliche Grenzwert liegt jedoch bei 40. Daher freut sich der Leonberger, dass die Messstelle bleibt. „Das ist eine gute Entscheidung für Leonberg. Die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Leonberg hat für mich oberste Priorität“, sagt Bernd Murschel.

Auch Leonbergs Oberbürgermeister ist erleichtert. „Die Entscheidung ist richtig“, sagt Martin Kaufmann, der sich ebenfalls an die Landesregierung gewandt hatte. Er wehrt sich dagegen, dass die Landeshauptstadt verstärkt in den Blick genommen wird, entsprechende Stationen aber aus den ebenfalls stark belasteten Kommunen rings herum abgezogen würden. „Da sollten alle gleich behandelt werden“, sagt Kaufmann. Die kontinuierliche und hochauflösende Messung in der Grabenstraße sei wichtig, um eine Belastung von Leonberg nachzuweisen. Unter anderem auch, um Fördermittel zu erhalten.