An zwei Knotenpunkten in Marbach (Kreis Ludwigsburg) ist der Belag sehr marode. Eine Sanierung steht in Aussicht, doch der Verkehr muss dann großräumig umgeleitet werden.

Schon mehrfach haben die Marbacher Stadträte den Zustand des Fahrbahnbelags zwischen der Kreuzung am Bahnhof und dem einige Meter weiter oben gelegenen Knotenpunkt vor dem Kaufland beklagt. Zuletzt wieder Barbara Eßlinger (Die Grünen) im Ausschuss für Umwelt und Technik. „Die Schlaglöcher sind für Fahrradfahrer eine Zumutung. Das ist einfach gefährlich“, sagte sie und fragte in Richtung Rathausspitze, wann das Land endlich eine Sanierung in Angriff nehme wolle. Die Antwort hat sie und die Kollegen in der Runde wenig erfreut.

 

Der Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling berichtete von einem Gespräch mit Vertretern des Regierungspräsidiums Stuttgart (RP), wonach das Land den ganzen Straßenzug von den beiden Knotenpunkten bis hinunter zur Oehlerkreuzung an der Landesstraße nach Ludwigsburg mehr oder weniger in einem Rutsch auf Vordermann bringen lassen wolle – im Paket mit der ebenfalls geplanten Umgestaltung besagter Oehlerkreuzung. „Und der Zeithorizont, der uns angekündigt wurde, geht in Richtung 2027, 2028“, verkündete Seiberling. „Das Land wird das so durchziehen“, prognostizierte er mit kritischem Unterton – auch wenn der Bürgermeister Jan Trost bereits Bedenken angemeldet hatte, wie dann die Erreichbarkeit des Busbahnhofs gewährleistet werden solle.

Das Regierungspräsidium bestätigt, dass beides in einem Aufwasch erledigt werden soll. Im Zuge der Aufdimensionierung der Oehlerkreuzung müsse die hier abzweigende und zum Bahnhof hinauf führende Bottwartalstraße am Knotenpunkt unten ohnehin gesperrt und der überörtliche Verkehr weiträumig umgeleitet werden, gibt RP-Pressereferentin Andrea Panitz zu bedenken. „Daher bietet es sich an, in diesem ,Windschatten’ die Sanierung auf der Bottwartalstraße über die Schillerstraße bis zur Kauflandkreuzung mit durchzuführen“, erklärt sie.

Nur einmal eine Umleitung

Panitz weist überdies darauf hin, dass die Schäden an der Bottwartalstraße schwererer Natur sind. Eine reine Deckensanierung reiche nicht aus. Die baulichen Eingriffe bedingten folglich eine längere Bauzeit, die zum Umbau der Oehlerkreuzung passe. Würden beide Vorhaben getrennt voneinander abgewickelt, „müssten die großräumigen Umleitungen zweimal eingerichtet werden mit ähnlich langer Bauzeit, das heißt, die Beeinträchtigungen und Auswirkungen würden sich verdoppeln“.

Wann die Bagger anrücken, kann das RP nicht sagen. „Wir bitten um Verständnis, dass es für genauere Aussagen zum Zeitpunkt noch zu früh ist“, erklärt Andrea Panitz, die folglich in der Hinsicht die von der Stadt genannte Zielrichtung 2027/28 zumindest öffentlich nicht bestätigt.

Die Oehlerkreuzung am Neckar soll aufgeweitet werden – und dann gleich die Bottwartalstraße hinauf nach Marbach saniert werden. Foto: Archiv (KS-Images.de/ Karsten Schmalz) / 

Das Regierungspräsidium macht außerdem klar, dass bei der Zeitschiene keinesfalls alleine das Land an den Knöpfen drückt. Um die Umgestaltung der Oehlerkreuzung überhaupt beginnen zu können, müsse die Stadt via Bebauungsplan Baurecht schaffen, konstatiert Andrea Panitz. Das dafür zugrunde liegende Konzepte wiederum gelte es einvernehmlich abzustimmen. Für die weiteren Schritte brauche es aber zunächst eine Entscheidung des Gemeinderates bezüglich der Frage, ob der Knotenpunkt künftig von Fußgängern und Radlern per Brücke oder Unterführung überwunden werden soll.

Machbarkeitsstudie in Auftrag

Im Herbst des Jahres 2022 lag bereits eine Lösung mit Tunnel vor, bei dem es sich um einen Sonderwunsch der Stadt gehandelt hatte. Das Land hatte gleichwohl signalisiert, auch dafür die Kosten übernehmen zu wollen. Der Gemeinderat vertagte aber seinerzeit die Entscheidung, um eine Brückenvariante untersuchen zu lassen, gab dafür eine Machbarkeitsstudie in Auftrag – deren Ergebnis bis heute öffentlich noch nicht vorgestellt wurde, sodass auch hinter das gesamte Umbaukonzept bis dato kein Haken gemacht werden konnte.