Die Kollision verschiedener Verkehrsteilnehmer bleibt im Bezirksbeirat Süd weiterhin ein Thema. Ein Antrag der Grünen soll jetzt Druck auf die Stadtverwaltung ausüben, damit sich diese der Sache annimmt.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Stuttgart - Die Situation im Schwabtunnel bereitet dem Bezirksbeirat Süd nach wie vor Kopfzerbrechen. Auch wenn der Tunnel polizeilich verbrieft kein Unfallschwerpunkt ist, fühlen sich einige Verkehrsteilnehmern von anderen verdrängt. Häufig machen Radfahrern Autos Platz – weil diese sie sehr eng überholen. Dann weichen die Zweiräder häufig selbst auf den Gehweg aus, wo sich wiederum Fußgänger gefährdet fühlen.

 

Der Schwabtunnel soll sicherer gemacht werden

So schildert es ein Antrag der Grünen, der am Dienstagabend von den Bezirksbeiräten diskutiert wurde. Abgesehen von der Enthaltung der AfD haben alle Fraktionen befürwortet, dass die Stadtverwaltung prüfen soll, wie der Schwabtunnel für Radfahrer und Fußgänger sicherer gemacht werden kann. Dabei haben die Bezirksbeiräte gleich einige Vorschläge mitgeliefert.

Vor allem ein Radschutzstreifen stand im Mittelpunkt der Diskussion. „Das wäre ein klares Signal, das Radfahrer ermutigen würde, dass sie auf der Straße fahren dürfen“, sagte Norbert Retlich von den Grünen. So würde auch Autofahrern zu verstehen gegeben, dass ein entsprechender Sicherheitsabstand einzuhalten sei.

Grünen erwägen ein Tempolimit

Auch Teile der Böblinger Straße und der Schickhardtstraße könnten durch den Radschutzstreifen sicherer gemacht werden, heißt es in dem Antrag. Weiter erwägen die Grünen in ihrem Antrag ein Tempolimit von 30 km/h, wodurch die Geschwindigkeiten von Pkw- und Radverkehr angeglichen würden.

Als Bedenkenträger stellten sich hier vor allem die FDP- und die AfD-Fraktion heraus. „Der Bus darf nicht dadurch ausgebremst werden, dass Radfahrer langsam vorausfahren“, argumentierte etwa FDP-Bezirksbeirat Wolf-Dieter Wieland. AfD-Mann Ernst Udo Abzieher ist der Auffassung, dass dies besonders den Schwabtunnel bergauf ein Problem sein könnte. Er meint: „Das würde den Verkehr dort enorm verlangsamen.“

Antrag wurde bereits vor drei Jahren schon einmal gestellt

Ein Streitpunkt, der laut Bezirksvorsteher Raiko Grieb auch zu späterem Zeitpunkt noch diskutiert werde könne. „Ich wäre dafür, den Antrag jetzt zu stellen und dann erst mal abzuwarten, was die Stadtverwaltung antwortet“, sagte er.

Beim letzten Vorstoß hat das offenbar zu wenig geführt. Bereits im März 2014 stellten die Grünen einen ähnlichen Antrag im Bezirksbeirat. Auch damals war schon ein Radschutzstreifen für den Schwabtunnel im Gespräch. Offenbar ist das Thema aber damals bei der Verwaltung einfach im Sande verlaufen.