Radfahrer brauchen unterwegs nicht nur gute Wege, sondern auch sichere Abstellmöglichkeiten. Doch genau daran hapert es in der Landeshauptstadt, hat der ADFC bei einer Radtour von Ludwigsburg nach Stuttgart aufgezeigt.

Stuttgart - Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, braucht nicht nur gute Radwege. Er benötigt bei der Fahrt zur Arbeit oder zum Einkaufen auch gute und wetterfeste Abstellmöglichkeiten. Doch daran mangelt es immer noch sehr oft, wie der Landesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) am Donnerstag bei einer verkehrspolitischen Sommerradtour von Ludwigsburg nach Stuttgart mit Staatssekretärin Gisela Splett vom Verkehrsministerium und anderen Mitradlern demonstriert hat. „Oft fehlen passende Abstellanlagen vor Einkaufszentren, interessanten Punkten an den Radfernwegen und an Bahnhöfen“, sagte die ADFC-Landesvorsitzende Gudrun Zühlke.

 

Gleich beim Start der Tour wurde in Ludwigsburg mit der dortigen Radstation zuerst ein vorbildliches Beispiel gezeigt. Das Radparkhaus am Westausgang des Ludwigsburger Bahnhofs ist die erste durch den ADFC zertifizierte Station in Baden-Württemberg. Radfahrer können ihre Räder dort sicher in der bewachten Station gegen eine geringe Gebühr einstellen. Auf Wunsch erledigen die Mitarbeiter auch kleinere Reparaturen und Inspektionen. „Bahnhöfe mit Radstationen sind ideale Ausgangs- oder Endpunkte für Radtouristen“, so Zühlke. Besucher könnten mit der Bahn bequem anreisen und dann von Ludwigsburg aus mit dem Rad durch das Neckar- oder das Enztal fahren.

In der Landeshauptstadt führte die Radtour dann zu diversen, vom ADFC bemängelten Brennpunkten in der Landeshauptstadt. Der erste Anlaufpunkt war die Fahrradstation des Sozialunternehmens Neue Arbeit am Cannstatter Bahnhof. Hier können auch Räder abgestellt werden. Doch statt in einem modernen Parkhaus stehen diese in einem alten Bunker – entsprechend ist die Nachfrage. „Unsere Möglichkeiten sind aufgrund geringer Zuschüsse und Auflagen beim Service nicht besonders attraktiv“, sagte Ulrich Rabeneick, Geschäftsführer der Neuen Arbeit. Dabei benötige der wachsende Radverkehr in Stuttgart mehr überdachte und sichere Abstellmöglichkeiten.