Bürger beschweren sich seit Monaten. Die Stadtverwaltung hofft auf Lösungen von einer externen Firma.

Stuttgart-Botnang - Michael Grossmann wohnt mit seiner Familie schon mehr als fünf Jahre an der Vaihinger Landstraße. „Wir wussten, dass es eine viel befahrene Straße ist, aber seit etwa eineinhalb Jahren ist der Verkehr richtig heftig“, ärgert sich der Botnanger.

 

Vor allem morgens zwischen 7 und 8.30 Uhr sowie abends zwischen 17 und 18.30 Uhr würden sich regelmäßig Szenen auf der Straße abspielen, die für die Anwohner nur schwer zu ertragen seien. Grossmann spricht von wilden Ausweichmanövern über den Gehweg, Beschimpfungen, aggressivem Beschleunigen und Hupkonzerten: „Das ist fast jeden Morgen die Normalität. Für uns und die Kinder, die sich auf dem Weg in die Schule oder in den Kindergarten befinden, ist das eine Zumutung. Wir sind alle von der Situation genervt.“

Das Problem sei definitiv der massive Schleichverkehr, der Richtung Feuerbach, Sindelfingen, Stuttgart-West oder Leonberg unterwegs sei. Aber auch Fahrzeuge mit Pforzheimer, Esslinger oder Böblinger Kennzeichen seien auf der Vaihinger Landstraße keine Seltenheit. „Die Straße ist aber zu schmal für diese Menge an Verkehr“, betont Grossmann. Parkende Autos bilden Engstellen, durch die nur ein Fahrzeug passt. Lange Staus sind die Folge. „Es gibt Tage, an denen ich mehr als fünf Minuten brauche, um mit meinem Auto aus der Einfahrt zu kommen“, sagt Grossmann. „Aber die Anwohner in der Hummelberg- oder Brucknerstraße haben mindestens genauso große Probleme mit dem Schleichverkehr wie wir.“

Ab Frühjahr soll sich eine Firma mit der Problematik auseinandersetzen

Seit Monaten steht Grossmann schon in Kontakt mit der Stadt Stuttgart und hofft auf Hilfe. Irgendetwas muss doch getan werden können, um den Verkehr anders zu lenken und die Botnanger zu entlasten, ist sich Grossmann sicher. Bislang ist aber noch nicht viel passiert. Allerdings gibt es auch keine Lösung, die schnell umgesetzt werden kann, wie es Rainer Wallisch von der städtischen Verkehrsentwurfsplanung gegenüber unserer Zeitung formuliert: „Wir wissen, dass die Bürger dringend auf Lösungen warten, aber wenn wir in der Vaihinger Landstraße oder in der Hummelbergstraße durch verschiedene Maßnahmen das Fahren dort noch unattraktiver machen, wird sich der Verkehr andere Wege suchen und andere Straßen belasten.“ Deshalb sei es sinnvoll, sich dem Problem ganzheitlich anzunehmen.

Derzeit werde eine Ausschreibung vorbereitet, um eine Firma zu finden, die sich mit der Verkehrsthematik in Botnang beschäftigt. „Ich hoffe, dass wir im Frühjahr ein Unternehmen gefunden haben, das dann auch gleich mit der Arbeit beginnen kann“, sagt Wallisch. Die Firma werde Verkehrszählungen durchführen, den Ist-Zustand darstellen und Lösungsvorschläge erarbeiten. Das Geld für die Untersuchung sei vorhanden. „Die Kosten sind durch die Mittel aus dem Sanierungsprogramm Botnang 1 abgedeckt“, erklärt Wallisch.