In Degerloch soll eine Auffahrtsrampe von der Sigmaringer Straße zur B 27 entstehen. Der heiß diskutierte Vollanschluss ist nicht vorgesehen.

Das Förderprogramm Kommunaler Straßenbau des Verkehrsministeriums hat seinen Einsatz für 2022 gemessen am Vorjahr verdreifacht. 81 Projekte wurden neu aufgenommen. 217 Millionen Euro fließen in Straßenbau und Sanierung. Die Investitionsschwerpunkte des Landes liegen dabei in den Bereichen Sanierung der Straßeninfrastruktur und Neuverteilung des Straßenraums. Das klingt engagiert und begrüßenswert. Eines der Vorhaben allerdings lässt zumindest in Degerloch zunächst irritiert aufhorchen: „Ausbau des Anschlusses B 27 an das Gewerbegebiet Tränke“. Das liest sich, als drohe nun doch noch der bereits vor Jahren prophezeite starke Durchgangsverkehr durch den Stadtbezirk.

 

Seitens der Stadt Stuttgart gibt man umgehend Entwarnung: „Es handelt sich nicht um einen Vollanschluss“, stellt Pressesprecher Oliver Hillinger klar. Die Planung umfasse lediglich den Bau einer Auffahrtsrampe von der Sigmaringer Straße zur B 27 in Richtung Tübingen, die nach Fertigstellung einem Dreiviertel-Anschluss entspreche.

Verkehrskonzept für Degerloch geplant

Zudem seien Anpassungen im Bereich der Kreuzung von Sigmaringer Straße und B 27 vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf rund drei Millionen Euro. Der Baubeginn ist für das erste Halbjahr 2023 vorgesehen. „Die aktuelle Planung sieht keinen Anschluss der B 27 von Tübingen in Richtung Degerloch vor“, betont Hillinger. Daher werde es auch keinen zusätzlichen Verkehr in Richtung Kessel geben. Mehr noch: Für Degerloch soll seitens der Stadt ein Verkehrskonzept erstellt werden, das unter anderem berücksichtigen wird, ob und wie Degerloch stärker vom Durchgangsverkehr entlastet werden kann.

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Stuttgart war bislang sehr erfolgreich, was die Aufnahme förderfähiger Vorhaben in das Landesprogramm angeht. Alle angemeldeten Projekte des vergangenen Jahres schafften es, in die Förderung aufgenommen zu werden. „Neben den Fördermöglichkeiten des Landes nutzen wir auch die des Bundes entsprechend, etwa für Radverkehrsprojekte oder Sonderprogramme, wie das Sofortprogramm „Saubere Luft“, lässt Pressesprecher Hillinger wissen.

In Degerloch sind neben dem Ausbau des Anschlusses an die B 27 derzeit drei weitere Maßnahmen geplant: die Erweiterung des ZOB Degerloch/Albplatz um zwei neue Bussteige, die Umgestaltung des Straßenraums am Georgii-/Kesslerweg im Bereich der neuen Sporthalle auf der Waldau und die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs im Bereich Königsträßle/Georgiiweg.