Für Autofahrer wird sich in Waldenbuch einiges ändern. Das ist nur möglich durch einen Kompromiss.

Waldenbuch - Beim Thema Verkehrsberuhigung wollte die Stadt Waldenbuch Vollgas geben. Jetzt steht fest: In den kommenden Jahren ist man stattdessen mit angezogener Handbremse unterwegs. Nach langen Diskussionen hat sich der Gemeinderat auf eine abgespeckte Version des Gesamtverkehrskonzepts 2030 geeinigt. Der Bau des geplanten Kreisverkehrs am Farrenstall an der Echterdinger Straße wurde ausgeklammert. Das Vorhaben wird frühestens im Jahr 2024 umgesetzt. Allen anderen Maßnahmen stimmte das Gremium mehrheitlich zu.

 

Für die Beschlüsse gab’s ein Lob vom Bürgermeister. „Das ist eine weise Entscheidung, in der sich alle Stadträte wiederfinden“, stellte Michael Lutz fest und stimmte damit überraschend moderate Töne an. In den vorangegangenen Diskussionen hatte er sich stets mit Nachdruck für den Kreisel eingesetzt. Nachdem die Freien Wähler das Vorhaben in der vergangenen Sitzung jedoch dauerhaft aus der Finanzplanung verbannen wollten, bewertet er den Kompromiss nun offenbar als Erfolg.

Bürger können auf Entlastung hoffen

Zumindest die lärmgeplagten Bürgerinnen und Bürger an der Nürtinger Straße können in absehbarer Zeit auf Entlastung hoffen. Die Straße soll ab dem kommenden Jahr zusammen mit dem Land ausgebaut werden. „Eine Fertigstellung im Jahr 2022 ist realistisch“, prognostizierte der Schultes. Außerdem ist vorgesehen, die Fußwege neu zu gestalten und das Tempo durch den Bau eines Fahrbahnteilers am Stadteingang zu reduzieren. Ziel ist eine dauerhafte Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer in der Stunde.

Noch langsamer sollen die Fahrzeuge nach der Umsetzung des Konzepts durch den Straßenabschnitt zwischen dem Gasthof Krone und der Esso-Tankstelle rollen. Hier ist eine verkehrsberuhigte Zone mit Tempo 20 geplant. Das Areal rund um den Farrenstall und den Gasthof Hirsch könnte so an die Altstadt angedockt werden. Um die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, stellt die Kommune nun beim Land den Antrag, die Echterdinger Straße entlang des Alten Friedhofs als neue Landesstraße auszuweisen. Die dafür notwendige Umgestaltung der Kronenkreuzung hatten die Stadträte bereits in ihrer vergangenen Sitzung abgesegnet.

Ampellösung oder doch ein Rondell?

An der Einmündung der Echterdinger Straße in die Stuttgarter Straße ist mit den lärmreduzierenden Maßnahmen nun aber erst einmal Schluss. Der dort vorgesehene Kreisel war nicht mehrheitsfähig (wir berichteten). Im Lärmaktionsplan, den das Gremium derzeit ausgestaltet, ist festgeschrieben, wie es mit der Verkehrsplanung an dieser Stelle weitergehen soll. Der Ausbau des Waldenbucher Knotenpunkts rückt auf die Liste der mittelfristigen Maßnahmen in der Gemeinde. Ob eine Ampellösung oder doch das Rondell die bessere Lösung ist, will man nun in aller Ruhe klären.