Die Möhringer Bezirksbeiräte fordern ein Gesamtverkehrskonzept über die Gemarkungsgrenzen Stuttgarts hinaus, um die stauträchtige Nord-Süd-Straße und den Bezirk zu entlasten.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen - Für die Lösung des Stoßstangenverkehrs auf der Nord-Süd-Straße sowie auf den Straßen im Stadtbezirk ist ein Gesamtverkehrskonzept wichtig, betonten die Möhringer Bezirksbeiräte. Der dreispurige Ausbau der Nord-Süd-Straße sei kein Allheilmittel. „Wo mehr Fläche angeboten wird, kommen auch mehr Autos hin“, fürchtete Dieter Bernhardt (SPD) und bestätigte damit Arne Seyboths Aussage, die Nord-Süd-Straße sei noch mehr belastet, wenn sie mehr Autos aufnehmen könne. „Und selbst wenn der Ausbau die Strecke in Teilen entlastet, verlagert sich der Stau vor die Engstelle Hengstäckertunnel“, so Bernhardt.

 

Viele Autofahrer kommen aus dem Umland

Zudem kämen die meisten Autofahrer, die in und aus dem Synergiepark fahren wollen, nicht aus Stuttgart, sondern aus dem Umland. Hier gelte es, Lösungen insbesondere auch im ÖPNV zu finden. „Man muss in die Region hinaus denken“, sagte Rüdiger Reinboth (Grüne), ergänzte allerdings, dass genau das in den letzten Jahren nicht funktioniert habe. „Eine S-Bahnverbindung bis nach Reutlingen und Tübingen wäre sinnvoll“, sagte Reinboth. Das sah auch Fred Wagner so. „Die Verbindungen aus Richtung Süden sind schlecht. Da müssen wir handeln“, sagte der CDU-Bezirksbeirat. „Man müsste gemeinsame Konzepte mit den Gemeinden im Umland entwickeln“, bestätigte Bernhardt. Ein Park-and-Ride-Parkhaus nahe der Autobahnanschlussstelle oder am Möhringer Freibad sei denkbar, man müsse die Nutzung allerdings für die Firmen und Beschäftigten im Synergiepark attraktiv machen. „Könnte man nicht die Firmen mit ins Boot nehmen und denen direkt im Park-and-Ride Parkplätze anbieten?“, schlug Hermann Hänle vor. Er ist stellvertretender CDU-Bezirksbeirat.

Der Vollanschluss Breitwiesenstraße könnte Entlastung bringen

Die Idee mit der Seilbahn fanden die Möhringer Bezirksbeiräte eine interessante Alternative zu Bus und Bahn. „Vielleicht kann man dazu eine Planungswerkstatt veranstalten?“, schlug die stellvertretende Grünen-Bezirksbeirätin Monika Herrmann-Lobreyer vor.

Fred Wagner lobte die Initiative der Stadt, sich bereits Gedanken über den Verkehr zu machen, bevor Daimler und Allianz ihre Niederlassungen im Synergieparkbeziehen. „Unser Ziel muss es sein, rechtzeitig vor der Aufsiedelung die passende Erweiterung der Straßen parat zu haben“, sagte Wagner. Er begrüßte den Vollanschluss der Breitwiesenstraße an die Nord-Süd-Straße, im Zuge dessen die Kreuzung von beiden Straßen aus in alle Richtungen befahrbar wäre. „Der Vollanschluss erscheint mir sinnvoll. Das wird eine Entlastung der Straßen bringen“, sagte Walter Ulz (CDU) und forderte eine schnelle Umsetzung des Ausbaus. Es sei allerdings nur eine von vielen erforderlichen Maßnahmen zur Verkehrsentlastung.